Eine Überlebende berichtet

MIT VIDEO! Alptraum auf der Seilbahn: Wind schleudert Gondeln herum – „dachte, wir sterben“

Skifahrer in Italien erlebten jetzt den echten Horror: In einem Sturm saßen sie auf einer Seilbahn fest, die Gondeln wurden wie Spielzeug hin- und hergeschleudert.

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Für Skifahrer ist es der Alptraum schlechthin: Ein Sturm wirbelte die Gondeln einer Seilbahn im italienischen Skigebiet Cervino mächtig durcheinander.
Für Skifahrer ist es der Alptraum schlechthin: Ein Sturm wirbelte die Gondeln einer Seilbahn im italienischen Skigebiet Cervino mächtig durcheinander.Screenshots: Instagram/Twitter

In den Skigebieten dieser Welt sind sie ein gutes Mittel, um auf die nächste Anhöhe zu gelangen, von dort auf Skiern oder Snowboard in die Tiefe zu sausen: Seilbahnen. Und doch blicken viele Menschen ehrfürchtig auf die Bauwerke, denn vor allem die Höhe macht einigen zu schaffen. Eine Skifahrerin erlebte in einem Skigebiet in Italien jetzt den absoluten Horror: Ein Sturm sorgte dafür, dass die Gondel der Bahn, mit der sie fuhr, wie Spielzeug durch die Luft geschleudert wurden. Die Touristin dachte, dass sie in jener Seilbahn sterben würde.

Ein Sturm bescherte Touristen den Alptraum auf dem Skilift

Stephanie Burt reiste Anfang vergangener Woche mit ihrer Familie und ihrem Freund Barnaby Dunning für einen Skiausflug in das Skigebiet Cervino in Italien. Es hätte ein schöner Urlaub werden sollen – doch die beiden Skifahrer gerieten in einen echten Alptraum: Während einer Fahrt mit einer Seilbahn sorgten Windböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 7o Kilometern pro Stunde dafür, dass die Gondeln außer Kontrolle gerieten, die Skifahrer um ihr Leben zittern mussten.

Die zweifache Mutter und ihr Studienfreund hatten sich am Donnerstag gegen Ende des Tages auf den Weg zum Sessellift Cretaz gemacht. Sie waren schon Stunden zuvor mit dem Lift gefahren -  einen Hinweis, dass es dieses Mal gefährlich werden könnte, habe es nicht gegeben. Fünf Minuten nach Beginn der Fahrt, als die offene Gondel bereits in luftiger Höhe schwebte, wurde der Lift abgeschaltet, denn die zulässige Windgeschwindigkeit von 70 Kilometern pro Stunde, bei der noch gefahren werden darf, wurde überschritten. Die Folge: Burt und Dunning saßen fest, berichten sie in einem Interview gegenüber der Zeitung „DailyMail“.

„Unsere Hintern wurden von den Sitzen abgehoben, wir hielten uns fest und schwangen buchstäblich mitten in der Luft“, sagt Burt. „Der einzige Grund, warum ich noch am Leben bin, ist, dass ich mit Barnaby dort war, der 100 kg wiegt.“ Ein Video zeigt, wie die Gondeln im Wind heftig schwingen und sich drehen. Stephanie Burt erinnert sich auch, dass sie einen Skifahrer, der allein in einer anderen Gondel saß, schreien hörte. Die Plastik-Abdeckung, die die Insassen eigentlich vor Wind und Wetter schützen sollte, habe sich geöffnet, der Mann sei daraufhin aus der Gondel gesprungen. Er sei später in ein Krankenhaus gebracht worden, berichtet die Skifahrerin.

Überlebende des Skilift-Zwischenfalls berichtet: „Wir dachten, wir würden sterben“

„Seine Schreie waren erschütternd“, sagt Burt. „Es hörte sich an, als würde er in den Tod stürzen. In diesem Aufzug wurde mir Gottesfurcht eingeflößt. Es war die beängstigendste Erfahrung meines Lebens.“ Sie habe bereits daran gedacht, ob sie ihre beiden Söhne und ihren Ehemann jemals wiedersehen würde. Sie und ihr Freund hätten darüber nachgedacht, selbst aus der schwingenden Gondel zu springen. „Wir dachten, wir würden sterben, und diskutierten darüber, ob es besser wäre, gebrochene Beine oder ein gebrochenes Becken zu haben und am Leben zu bleiben“, sagt sie. „Ich erinnere mich, dass ich mir dachte: Ich muss einfach durchhalten. Ich dachte an meine Kinder, meinen Mann.“ Erst 20 Minuten später trafen Arbeiter ein, kletterten auf einen Mast der Seilbahn und bearbeiteten einen Sensor – die Gondeln setzten sich daraufhin wieder in Bewegung.

Später habe sie ein Gespräch mit den Betreibern der Seilbahn gefordert, doch die hätten versucht, die Gefahr herunterzureden, sagt Burt. „Alles, was ich von ihnen zu hören bekam, war: Es tut uns leid, dass Sie Angst hatten. Es gab kein Funken Mitgefühl“, wirft sie den Betreibern vor. „Aber wenn mein Neunjähriger in diesem Aufzug gewesen wäre, wäre er heute nicht mehr hier. Wenn ich alleine gewesen wäre, wäre ich heute nicht hier, um die Geschichte zu erzählen.“ Sie sei schon in Kanada und in Nordamerika Ski gefahren, sei in Neuseeland mit dem Skifahren aufgewachsen und durch Europa getourt. „Aber ich werde nie wieder in Italien Ski fahren.“ ■