Es klingt nach dem Traum vieler Autofahrer – und in der vergangenen Nacht ging er im Allgäu in Erfüllung: Aufgrund einer Technik-Panne verkaufte eine Selbstbedienungstankstelle hier Sprit beinahe zum Nulltarif. Und das hatte Folgen: Fünf Stunden lang kamen Autofahrer zur Tankstelle, zapften laut einem Bericht der „Bild“-Zeitung rund 3000 Liter Sprit ab. Es entstand ein hoher finanzieller Schaden.
Die Nacht der Billig-Tankstelle verbreitete sich in der Umgebung rasend schnell
Die ersten Autofahrer, die an der Tankstelle Treibstoff tankten, dürften nicht schlecht geguckt haben: Die Selbstbedienungs-Tanke in Leutkirch im Allgäu hatte den Liter für nur einen Cent im Angebot. Und weil auf dem Land jeder jeden kennt, verbreitete sich die frohe Kunde offenbar rasant: Laut „Bild“ kamen zwischen 23 Uhr am Abend und 4 Uhr am Morgen etliche Autofahrer zur Tankstelle, innerhalb der fünf Stunden liefen rund 3000 Liter Sprit. Der Schaden soll bei etwa 5000 Euro liegen, hieß es.
„Wir gehen von einem technischen Defekt aus“, sagte eine Sprecherin der Polizei. Weil aber auch nicht ausgeschlossen kann, dass jemand die Tankstelle manipulierte, laufen die Ermittlungen. Der Fehler fiel nur auf, weil die Polizei am frühen Morgen auf die Menschenmassen an der Tankstelle aufmerksam wurde. Die Beamten griffen ein, stoppten den Sprit-Verkauf (fast) zum Nulltarif. Dann wurde der Betreiber der Tankstelle informiert, der vermutlich erst einmal aus allen Wolken fiel. Die Zapfsäulen wurden sofort abgeschaltet.

Sprit für 1 Cent: Mindestens 50 Autofahrer müssen hier getankt haben
Da fragen sich nun sicherlich viele Autofahrer: Was wird mit dem Billig-Sprit? Für die Autofahrer wird es laut Berichten keine Konsequenzen geben – die Polizei habe laut „Bild“ gesagt, dass die Preisauszeichnung bindend sei. Die Autofahrer dürfen sich also höchstens eine moralische Verfehlung vorwerfen. Immerhin: Grob gerechnet dürfte der Sprit, der aus der Tankstelle gezapft wurde, für rund 50 Autofahrer mit leerem Tank gereicht haben. Warum vorher niemand die Polizei alarmierte, dürfte sich von selbst erklären – zumindest für all jene, die ein Auto haben und die aktuellen Spritpreise kennen. ■