Horror-Flug

Bettwanzen im Flieger – Familie will 170.000 Euro Schadenersatz

Eine vierköpfige Familie aus den USA verklagte die Fluggesellschaften, weil sie angeblich auf ihren Sitzen von Bettwanzen attackiert wurde.

Author - Stefan Doerr
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Laut der Klägerfamilie saßen im Flugzeug Krabbeltiere in den Sitzpolstern. (Symbolfoto)
Laut der Klägerfamilie saßen im Flugzeug Krabbeltiere in den Sitzpolstern. (Symbolfoto)Steinsiek.ch/Imago

Krabbel-Alarm über den Wolken: Eine vierköpfige Familie aus den USA hat die Fluggesellschaften Delta Air Lines und KLM verklagt. Der Vorwurf: Auf einem Langstreckenflug nach Europa sollen Bettwanzen an Bord gewesen sein. Die Familie fordert Schadenersatz in Höhe von umgerechnet rund 170.000 Euro.

Bei den Klägern handelt es sich um Romulo Albuquerque, seine Ehefrau Lisandra Garcia sowie die beiden Kinder Benicio und Lorenzo Albuquerque. Laut Klageschrift reiste die Familie am 21. März von Roanoke über Atlanta und Amsterdam weiter nach Belgrad in Serbien, um Freunde und Verwandte zu besuchen. Die Flüge seien von KLM durchgeführt und über Deltas Vielfliegerprogramm SkyMiles gebucht worden.

Ehepaar bat Bordpersonal um Hilfe

„Etwa zwei Stunden nach dem Start nach Amsterdam hatte Frau Garcia das Gefühl, als würden Insekten auf ihr herumkrabbeln und sie würde gebissen“, heißt es in der Klage. „Zu diesem Zeitpunkt bemerkte sie, dass die Insekten auf ihrem hellen Pullover herumkrabbelten.“

Das Ehepaar habe daraufhin umgehend das Bordpersonal informiert. Dieses habe sie jedoch „dringend aufgefordert, leiser zu sprechen, um eine Panik an Bord zu vermeiden“. Nach Angaben der Anwälte fertigte die Familie Fotos und Videos an, die Insekten auf der Kleidung sowie in den Sitzfalten zeigen sollen. Teil der Klage ist auch ein Bild einer KLM-Serviette, die offenbar mit toten Insekten bedeckt ist.

Die Familie fotografierte den Ausschlag.
Die Familie fotografierte den Ausschlag.United States District Court for the Western District of Virginia, Roanoke Division

Stiche haben den Familienurlaub ruiniert

Doch mit dem Horror-Flug war der Schrecken noch nicht beendet. Die Familie, die in Roanoke lebt, gibt an, die Stiche hätten „erhabene und juckende Quaddeln, Läsionen und Ausschläge an Oberkörper und Extremitäten“ verursacht. Der Klageschrift liegen entsprechende Nahaufnahmen bei. „Die Bisse haben ihren Familienurlaub ruiniert und zu Angstzuständen, Unbehagen, medizinischen Kosten sowie dem Verlust von Kleidung und persönlichen Gegenständen geführt“, heißt es weiter.

In einer ersten Stellungnahme erklärte KLM gegenüber der britischen Zeitung The Independent, man sei „zum jetzigen Zeitpunkt nicht in der Lage, die konkreten Vorwürfe zu kommentieren“, werde die Angelegenheit jedoch auf dem „geeigneten Rechtsweg“ klären. Die Kläger verlangen von beiden Airlines mindestens 200.000 US-Dollar Schadenersatz.