Impfung für Ältere empfohlen

Grippe-Welle: Neue Variante H3N2 trifft Europa früher und härter

Der Winter startet hart: Die Grippe-Welle mit dem Influenza-Virus H3N2 kommt früher und heftiger. Experten raten dringend zur schnellen Impfung.

Author - Stefan Henseke
Teilen
Die Grippewelle ist im Anmarsch: Ältere sollten sich auf jeden Fall impfen lassen.
Die Grippewelle ist im Anmarsch: Ältere sollten sich auf jeden Fall impfen lassen.Julian Stratenschulte/dpa

Der Winter hat in diesem Jahr einen ungewöhnlich frühen Start hingelegt: Der erste Schnee ist gefallen, die Temperaturen sind niedriger als gewohnt – und auch die Grippewelle rollt deutlich früher und heftiger an. Verantwortlich dafür ist eine neue Variante des Influenza-Virus H3N2, die sogenannte Subklade K. Sie sorgt weltweit für eine auffällige Dynamik, mit Rekordzahlen in Australien und steigenden Infektionen in Europa.

Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC warnt deshalb eindringlich: Mit der Grippeimpfung sollte niemand warten. Nach ihren Angaben beginnt die Saison in Europa rund drei bis vier Wochen früher als in den vergangenen Jahren.

Impfung für alle über 60 empfohlen

Besonders gefährdet sind ältere Menschen ab 60 Jahren, chronisch Kranke, Schwangere, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen sowie medizinisches Personal. Für sie empfiehlt auch die Ständige Impfkommission (Stiko) in Deutschland dringend eine Impfung.

„Durch die zahlreichen Veränderungen scheint sich H3N2 derzeit gegenüber anderen Influenza-A-Viren wie H1N1 durchzusetzen“, erklärte Virologin Gülşah Gabriel vom Leibniz-Institut für Virologie in Hamburg in der Süddeutschen Zeitung.

Besonders besorgniserregend sei, dass Infektionen mit H3N2 häufiger zu Lungenentzündungen führen.

Grippe-Welle soll uns härter treffen

Das Robert Koch-Institut hat in Deutschland in dieser Saison bis Mitte November erst vereinzelte Fälle von Grippe nachgewiesen und unter anderem auch A(H3N2) registriert.

Während die Auswirkungen der bevorstehenden Grippe-Saison auf das Gesundheitswesen noch unsicher seien, bereite sich die EU-Behörde auf eine schwerere Grippe-Welle in Europa als in den vergangenen Jahren vor, heißt es.