Der Winter hat in diesem Jahr einen ungewöhnlich frühen Start hingelegt: Der erste Schnee ist gefallen, die Temperaturen sind niedriger als gewohnt – und auch die Grippewelle rollt deutlich früher und heftiger an. Verantwortlich dafür ist eine neue Variante des Influenza-Virus H3N2, die sogenannte Subklade K. Sie sorgt weltweit für eine auffällige Dynamik, mit Rekordzahlen in Australien und steigenden Infektionen in Europa.
Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC warnt deshalb eindringlich: Mit der Grippeimpfung sollte niemand warten. Nach ihren Angaben beginnt die Saison in Europa rund drei bis vier Wochen früher als in den vergangenen Jahren.
Impfung für alle über 60 empfohlen
Besonders gefährdet sind ältere Menschen ab 60 Jahren, chronisch Kranke, Schwangere, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen sowie medizinisches Personal. Für sie empfiehlt auch die Ständige Impfkommission (Stiko) in Deutschland dringend eine Impfung.
„Durch die zahlreichen Veränderungen scheint sich H3N2 derzeit gegenüber anderen Influenza-A-Viren wie H1N1 durchzusetzen“, erklärte Virologin Gülşah Gabriel vom Leibniz-Institut für Virologie in Hamburg in der Süddeutschen Zeitung.
Besonders besorgniserregend sei, dass Infektionen mit H3N2 häufiger zu Lungenentzündungen führen.
Grippe-Welle soll uns härter treffen
Das Robert Koch-Institut hat in Deutschland in dieser Saison bis Mitte November erst vereinzelte Fälle von Grippe nachgewiesen und unter anderem auch A(H3N2) registriert.


