Alarm im Westen und Süden

Gewitter und Starkregen überfluten Straßen und Keller

Gewitter und Starkregen haben am Donnerstag in einigen Regionen im Westen Deutschlands Spuren hinterlassen.

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Schriesheim: Mit einem kleinen Bagger wird versucht, den Bestbach freizuschaufeln, um das Wasser von der überfluteten Straße abfließen zu lassen.
Schriesheim: Mit einem kleinen Bagger wird versucht, den Bestbach freizuschaufeln, um das Wasser von der überfluteten Straße abfließen zu lassen.René Priebe/PR-Video/dpa

In Teilen Baden-Württembergs wurden Straßen überflutet und Bäche schwollen an. Besonders hart traf es Bisingen südwestlich von Tübingen, wo laut Polizei am frühen Donnerstagabend Keller und Straßen unter Wasser standen. Das DRK meldete in der Region an die 60 Einsatzstellen. Auch ein Polizeihubschrauber war im Einsatz. Berichte über vermisste Personen konnte die Polizei allerdings nicht bestätigen.

Im baden-württembergischen Schriesheim östlich von Mannheim stand laut Polizei eine Straße unter Wasser, es gab Verkehrsbehinderungen. Im nahegelegenen Heiligkreuzsteinach drohte laut Polizei ein Hang abzurutschen. In der Landeshauptstadt Stuttgart führten Blitzeinschläge zu mehreren Feuerwehreinsätzen. Teils wurden Straßen gesperrt. Ein Blitzschlag im Raum Sigmaringen sorgte für ein defektes Stellwerk bei der Bahn. Am frühen Abend waren laut Deutscher Bahn in der Region deshalb keine Zugfahrten möglich. Es kam zu Verspätungen und Teilausfällen.

Auch in anderen Bundesländern im Südwesten und der Mitte Deutschlands hatte das Unwetter Folgen: In Hessen etwa gingen kräftige Schauer - begleitet von Blitz und Donner - nieder. In Frankfurt sorgte der Starkregen nach Angaben der Feuerwehr dafür, dass im Bethanien Krankenhaus Wasser aus der Kanalisation eindrang und auch den Intensivbereich der Klinik erreichte. „Wir konnten den Schaden aber relativ schnell eingrenzen und die Ausbreitung verhindern“, sagte Feuerwehrsprecher Thorben Schemmel. Die Patientenversorgung sei nicht in Gefahr. Die Feuerwehr saugte das Wasser am frühen Abend mit Spezialgeräten ab.

300 Einsätze im Kreis Ahrweiler - keine Personenschäden

Wegen des über Teile Deutschlands gezogenen Unwetters hat es im Kreis Ahrweiler am Donnerstag rund 300 Einsätze gegeben. Derzeit seien keine Personenschäden bekannt, teilte die Verwaltung des rheinland-pfälzischen Kreises am Abend mit. Zudem hieß es: „Derzeit kursieren Gerüchte, dass in der Gemeinde Grafschaft, Ortsgemeinde Vettelhoven, Evakuierungen laufen. Dies sind Falschmeldungen. Es gibt derzeit keine Verletzten und es laufen keine Menschen-Rettungen.“

Am Flughafen Frankfurt wurden während des Gewitters routinemäßig keine Maschinen be- oder entladen. Das diene dem Schutz des Personals, erklärte ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport. Viele Abflüge und Ankünfte am Abend verspäteten sich. In Rheinland-Pfalz war am frühen Abend vor allem die Eifel betroffen. Nach Angaben der Polizei Trier gab es erste Berichte über überspülte Straßen nach Starkregen und über Hagelschauer.  Das Polizeipräsidium Koblenz berichtete von vereinzelten umgestürzten Bäumen.

In den Kreisen Rastatt, Calw und Freudenstatt gilt die höchste Warnstufe

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte für Donnerstag bis in die frühen Morgenstunden des Freitags vor schweren Gewittern in weiten Teilen Baden-Württembergs gewarnt - mit örtlicher Gefahr von Starkregen mit Mengen zwischen 25 und 50 Liter pro Quadratmeter. Für die Regierungsbezirke Freiburg, Karlsruhe, Stuttgart und Tübingen waren Unwetter-Vorabinformation herausgegeben worden - dann folgte eine Unwetterwarnung der Stufe drei von vier. In den Kreisen Rastatt, Calw und Freudenstatt gilt die höchste Warnstufe. Lokal sei mit Sturzfluten, Erdrutschen oder Überschwemmungen zu rechnen, hieß es von den Behörden.■