Tatwaffe war ein Messer?

Toter Fabian (8) aus Güstrow: Familie richtet sich an Helfer. Was wurde auf dem Bauernhof gesucht?

Auf einem Gelände nördlich der Stadt führten Beamte in Schutzanzügen Suchmaßnahmen durch. Neue Details gibt es auch zur Razzia auf dem Bauernhof.

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Trauer um Fabian (†8) vor der Kirche in Güstrow: Pastor Jens-Peter Schulz hilft einer Frau beim Anzünden eines Grablichtes.
Trauer um Fabian (†8) vor der Kirche in Güstrow: Pastor Jens-Peter Schulz hilft einer Frau beim Anzünden eines Grablichtes.Bernd Wüstneck/dpa, Polizei Rostock

Wer hat den achtjährigen Fabian aus Güstrow getötet? Die Ermittlungen laufen weiter auf Hochtouren, inzwischen wurde eine erweiterte Mordkommission bei der Kripo in Rostock eingerichtet. Die Polizei hat bei Ihren Ermittlungen das Gelände eines Entsorgungsunternehmens nördlich der Stadt in den Blick genommen. Dort waren am Donnerstag Beamte in weißen Schutzanzügen zu sehen, die auf dem Gelände mutmaßlich Suchmaßnahmen durchführten. Eine Sprecherin der Rostocker Staatsanwaltschaft bestätigte die Aktion im Zusammenhang mit dem Fall, machte aber keine näheren Angaben.

Keine Angaben gibt es weiterhin zu Durchsuchung eines Bauernhofes. Wurde dabei nach der Tatwaffe gesucht? Ein Messer? Die Familie des Jungen wird nun öffentlich von Fabian Abschied nehmen. Bei einem Gottesdienst, bei dem sie sich für die Hilfe und die Anteilnahme so vieler Menschen bedanken will.

Der für kommenden Donnerstag (30. Oktober) geplante Trauergottesdienst in der mecklenburgischen Kleinstadt solle den Menschen in Güstrow „einen Abschluss“ ermöglichen, sagte Jens-Peter Schulz, Pastor der dortigen Evangelisch-Lutherischen Pfarrgemeinde. Der Gottesdienst findet in der Pfarrkirche im Zentrum Güstrows statt. Auch Fabians Familienangehörige wollten kommen. „Die es können, kraftmäßig, sind dann mit dabei“, sagte Schulz. Der Familie sei es wichtig, dann allen Danke zu sagen für die Anteilnahme und Hilfe.

Jens-Peter Schulz, Pastor der Evangelisch-Lutherischen Pfarrgemeinde Güstrow, hält den Abschieds-Gottesdienst für den getöteten achtjährigen Fabian.
Jens-Peter Schulz, Pastor der Evangelisch-Lutherischen Pfarrgemeinde Güstrow, hält den Abschieds-Gottesdienst für den getöteten achtjährigen Fabian.Bernd Wüstneck/dpa

Abschied von Fabian für die ganze Gemeinde

Der Gottesdienst, bei dem alle willkommen sind, solle für die ganze Stadt einen Abschluss bilden. Es soll aus E-Mails und Postkarten vorgelesen würden, die auch der Gemeinde Kraft gegeben hätten. Man rechne mit regem Zustrom. Schon am Abend nach dem Fund der Leiche hätten bei einem Gottesdienst die 550 Sitzplätze der Pfarrkirche nicht ausgereicht. Daher solle der Gottesdienst kommende Woche auch nach draußen übertragen werden.

Die Untersuchungen an Fabians Leiche sind abgeschlossen, die Staatsanwaltschaft hat sie freigegeben. Jetzt kann die Familie des gewaltsam getöteten Jungen seine Bestattung vorbereiten. Die Beisetzung werde dann im Familienkreis stattfinden, informiert Pastor Schulz. Wann das sein wird, sagte er nicht.

Fall Fabian: Was suchten die Ermittler auf dem Bauernhof?

Am vergangenen Montag (20. Oktober) hatten die Ermittler im Zusammenhang mit dem Fall Fabian einen Bauernhof in Reimershagen südlich von Güstrow durchsucht und einen Misthaufen vorsichtig abgetragen. Wie der Nordkurier berichtet, sollen auch Metalldetektoren zum Einsatz gekommen sein. Laut der Zeitung soll nach einer möglichen Tatwaffe, einem Messer, gesucht worden sein. Die Ermittler selbst machten mit Verweis auf ermittlungstaktische Gründe keine Angaben hierzu. Ein Landwirt soll die Behörden kontaktiert haben, schreibt der Nordkurier, wegen eines verdächtigen Vorgangs, der ihm aufgefallen war.

Polizisten durchsuchen im Fall des getöteten Fabian mit Forken Misthaufen auf einem Bauernhof in Reimershagen südlich von Güstrow.
Polizisten durchsuchen im Fall des getöteten Fabian mit Forken Misthaufen auf einem Bauernhof in Reimershagen südlich von Güstrow.Jens Büttner/dpa

Fabians Leiche war am 14. Oktober nahe Klein Upahl gefunden worden, das südwestlich von Güstrow liegt. Bereits kurz nach Fabians Verschwinden am 10. Oktober hatte es Suchmaßnahmen in der Gemeinde Zehna gegeben, ebenfalls südlich von Güstrow. Dort hatte ein Hund eine Fährte gefunden, die sich in einem nahe gelegenen Wald laut früheren Angaben der Polizei verloren hatte. Fabians Vater wohnt in der Nähe. Es war vermutet worden, dass Fabian am Tag seines Verschwindens zu ihm fahren wollte. (mit dpa)