Hätten Sie es gewusst?

Fußball-EM versemmelt, aber: Deutschland ist Europameister im Zaubern!

Auch Zauberkünstler treten in Wettbewerben an. Zuletzt stieg die Europameisterschaft in Italien – und da räumten zwei Künstler aus Deutschland groß ab.

Teilen
Auch im Zaubern gibt es Wettbewerbe: Alle paar Jahre messen sich Zauberkünstler bei Landes-, Europa- und Weltmeisterschaften. Gerade räumte Deutschland bei der EM ab.
Auch im Zaubern gibt es Wettbewerbe: Alle paar Jahre messen sich Zauberkünstler bei Landes-, Europa- und Weltmeisterschaften. Gerade räumte Deutschland bei der EM ab.Addictive Stock/imago

In der vergangenen Woche mussten viele Fußball-Fans in Deutschland eine bittere Enttäuschung erleben: Am Freitag besiegelte ein 2:1 für Spanien das EM-Aus der deutschen Nationalmannschaft. Am Sonntag steigt das EM-Finale, doch mit dem Europameister-Titel im Fußball hat es sich für die Nationalelf seit diesem Schicksals-Spiel erledigt. In anderen Wettbewerben schneidet unser Land dafür umso besser ab. Wussten Sie, dass Deutschland aktuell Europameister im Zaubern ist? Sie haben richtig gelesen: In der Meisterschaft der Magier belegten gleich zwei deutsche Teilnehmer die ersten Plätze.

Hätten Sie es gewusst? Deutschland ist aktuell Europameister im Zaubern!

Für viele dürfte schon die Tatsache, dass es überhaupt Meisterschaften im Zaubern gibt, eine Überraschung sein – doch es stimmt: Bühnen-Künstler aus der ganzen Welt messen sich regelmäßig bei Wettbewerben. In Deutschland werden die Veranstaltungen vom Magischen Zirkel von Deutschland (MZvD) organisiert, einem Verein, in dem sich Zauberkünstler aus ganz Deutschland organisieren. Europa- und weltweit gibt es die „Fédération Internationale des Sociétés Magiques“ (FISM), ein Dachverband, der zahlreiche internationale Zauberer-Vereinigungen vereint. Mehr als 70.000 Zauberer aus der ganzen Welt sind hier organisiert.

Schon Ende Mai fand die diesjährige Europameisterschaft statt – dieses Mal in Saint-Vincent in Italien. Auch mehrere Zauberer aus Deutschland nahmen an dem Wettbewerb teil – und räumten ab! So gelang es dem 19 Jahre alten Maurice Grange aus Filderstadt-Bernhausen, den Wettbewerb als Gesamtsieger abzuschließen. Seine Darbietung in der Sparte Manipulation – Zauberkunst mit kleinen Gegenständen wie Bällen und Karten, aber mit ganz viel Fingerfertigkeit – bekam die meisten Punkte. Nachdem er bereits bei den Jugendmeisterschaften in Deutschland abräumte, darf sich Grange nun auch über den neuen Pokal freuen. „Ich sehe mich noch gar nicht als Europameister“, sagte er in einem Interview mit der Fachzeitschrift „magie“ des MZvD. „Gerade habe ich bei meinem Auftritt noch gesagt, ich bin Jugendmeister – und dann den Europameister noch schnell angefügt.“

Und er ist nicht der einzige: Nikolai Striebel (26) aus Reutlingen zeigte im Wettbewerb eine Darbietung, die sich um Papierflieger dreht, die ein Eigenleben entwickeln – und landete damit in der Kategorie „General Magic“ auf dem ersten Platz. „Ich bin nicht mit dem tatsächlichen Ziel angetreten, zu gewinnen. Ich wollte zeigen, was ich neues bieten kann“, sagte er in einem Interview mit der „Südwest Presse“. Und das ist gar nicht so einfach – schließlich besteht das Publikum bei solchen Wettbewerben nicht aus Laien, sondern aus Fachleuten. „Da saßen hunderte Kolleginnen und Kollegen, natürlich macht das die Sache nicht einfacher“, sagt er.

Im Jahr 2025 steht die Weltmeisterschaft der Zauberkünstler an

Im kommenden Jahr steht übrigens die Weltmeisterschaft der Zauberei an – mit ihrem guten Abschneiden bei der Europameisterschaft haben sich die beiden Deutschen dafür qualifiziert. Ob es auch dort mit dem großen Pokal klappt, wird sich zeigen. Man darf gespannt sein. Und alle Fußball-Fans können darauf hoffen, dass auch die Nationalelf bei der geplanten Fußball-Weltmeisterschaft 2026 den einen oder anderen Ball ins Tor zaubert… ■