Vanille, Schoko oder Erdbeere?

Unnützes Wissen: Warum heißt es „Eisdiele“? Die spannende Erklärung

Diese Woche wird es wieder richtig heiß – und da bekommen viele Lust auf eine Kugel Eis. Aber: Warum heißt die Eisdiele eigentlich Eisdiele?

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Wer in die Eisdiele geht, hat oft die Qual der Wahl. Und übrigens: Warum heißt die Eisdiele eigentlich Eisdiele?
Wer in die Eisdiele geht, hat oft die Qual der Wahl. Und übrigens: Warum heißt die Eisdiele eigentlich Eisdiele?Panthermedia/imago

Der Sommer ist da, diese Woche wird es wieder richtig heiß – und das bedeutet: Viele gönnen sich gern mal eine leckere Kugel Eis in der Eisdiele. Die größte Frage, die sich dabei für die meisten stellt, lautet: Vanille, Schoko oder Erdbeere? Wir widmen uns heute aber mal einer ganz anderen Frage: Wissen Sie, warum das Geschäft, in dem es die kühlen Kugeln in der Waffel gibt, eigentlich „Eisdiele“ heißt? Für den Begriff gibt es eine spannende Erklärung, die allerdings nur wenige Eis-Fans kennen. Wir verraten Ihnen, wie die Eisdiele zu ihrem Namen kam.

Unnützes Wissen: Die Eisdiele kam im 19. Jahrhundert zu ihrem Namen

Warum heißt die Eisdiele eigentlich Eisdiele? Diese Frage stellen sich nur wenige Naschkatzen, wenn sie sich auf die Jagd nach einer Kugel Eis begeben. Dabei ist die Geschichte dahinter wirklich spannend. Falls Sie übrigens immer vermutet haben, dass die Eisdiele eigentlich auf das Wort „Dealer“ zurückgeht, weil hier mit Eis gehandelt wird: Damit liegen Sie vollkommen falsch. Und der Erfinder des Eisladens hieß auch nicht Albert Diele mit Nachnamen. Die wahre Bedeutung hinter dem Begriff Eisdiele ist viel interessanter – und bietet einen Ausflug in die Geschichte.

An einem heißen Tag gehört der Gang in die Eisdiele für viele dazu. Aber: Wie kam das Geschäft zu seinem Namen?
An einem heißen Tag gehört der Gang in die Eisdiele für viele dazu. Aber: Wie kam das Geschäft zu seinem Namen?Shotshop/imago

Wer wissen will, wie die Eisdiele zu ihrem Namen kam, muss sich zum Beginn des 19. Jahrhunderts begeben. Damals war der sogenannte ambulante Verkauf von Speiseeis verboten – wer Eis verkaufte, durfte es nicht auf den Straßen anbieten. Ein herber Einschnitt, denn: Die Verkäufer waren zuvor meist auf Karren durch die Gegend gefahren, um ihre kalte Ware an den Mann und die Frau zu bringen. Sie mussten sich nun also etwas Neues einfallen lassen, um das Eis verkaufen zu können.

Woher kommt der Begriff Eisdiele? DAS ist die spannende Erklärung

Die pfiffige Idee: Sie mieteten sich Wohnungen im Untergeschoss von Wohnhäusern, verkauften das Eis direkt aus dem Fenster – denn für ein festes Lokal fehlte oft das nötige Kleingeld. Doch mit dem Verkauf aus dem Fenster kam ein neues Problem auf: Ausgerechnet Kinder, die besten Kunden, waren zu klein, um bis ans Fenster zu kommen. Hier half eine Erfindung: Aus alten Brettern, sogenannten Dielen, bauten die Eisverkäufer kleine Treppchen, die die Kunden besteigen konnten, um ans Fenster zu gelangen. Das besondere Geschick der Eismänner schlägt sich bis heute im Begriff Eisdiele nieder.

Ein leckeres Eis in der Eisdiele gehört zum Sommer dazu. Jetzt müsste man nur noch wissen, warum die Eisdiele eigentlich Eisdiele heißt …
Ein leckeres Eis in der Eisdiele gehört zum Sommer dazu. Jetzt müsste man nur noch wissen, warum die Eisdiele eigentlich Eisdiele heißt …Shotshop/imago

Laut Statistik gibt es in Deutschland übrigens mehr als 5500 Eisdielen – die erste wurde laut Wikipedia vermutlich 1799 in Hamburg im Alsterpavillon eröffnet. Die älteste bestehende Eisdiele ist laut Berichten das Eiscafé Bertazzoni in Esslingen – es wurde schon 1901 von Giulio Bertazzoni aus Venetien gegründet, der in Esslingen heimisch wurde, weil er sich in eine Frau verliebt hatte. Laut Statistik des Verbandes der italienischen Speiseeishersteller Uniteis produzieren übrigens 3300 Eisdielen in Deutschland ihr Eis selbst – wie die Eismänner zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Nur die kleinen Treppen aus Holz sind heute glücklicherweise in den meisten Fällen überflüssig. ■