Für den Süden Deutschlands galten gestern Abend Unwetterwarnungen. Besonders heftig erwischt hat es Nürnberg. Starker Regen und kräftige Gewitter brachten hier mehrere Menschen in gefährliche Situationen. Zwei Autoinsassen mussten aus einer überfluteten Unterführung gerettet werden. Jetzt zieht das schlechte Wetter nordwärts. Berlin und Brandenburg erwarten verregnete Pfingsten, mit Gewittern und lokalen Hagelschauern.
Bei einem schweren Unwetter in Nürnberg musste die Feuerwehr zwei Menschen retten, die mit ihrem Wagen in einer gefluteten Unterführung stecken blieben und in ihrer Not auf das Autodach kletterten. Die beiden blieben unverletzt, sie wurden am Donnerstagabend von Rettungstauchern aus ihrer misslichen Lage geholt, wie die Feuerwehr berichtete.
Nürnberg: Fünf Menschen blieben in einem Aufzug stecken, der voll Wasser lief
Außerdem rettete die Feuerwehr kurz danach auch fünf eingeschlossene Menschen aus einer volllaufenden Aufzugskabine in einem U-Bahnhof in Nürnberg. Auch dabei sei niemand verletzt worden, hieß es.
Regen und starke Gewitter sorgten in Nürnberg seit dem frühen Abend dafür, dass die Einsatzkräfte pausenlos auf Trab waren. Diverse Straßenunterführungen waren nicht passierbar, hieß es gegen 23 Uhr.

Zahlreiche Keller, Straßen und Tiefgaragen liefen voll, über Teilen der Stadt ging Kirschkern großer Hagel nieder. In drei Stunden habe es etwa 300 Einsätze gegeben. In Spitzenzeiten seien bis zu 550 Einsatzkräfte von Feuerwehr und THW tätig gewesen. Auch Kräfte aus Fürth sowie aus dem Landkreis Nürnberger Land wurden zur Unterstützung herangezogen. Ein weiterer komplizierter Einsatz sei an der Technischen Hochschule zu bewältigen gewesen, wo eine große Tiefgarage über zwei Geschosse bis zum Erdgeschoss überflutet war.
Die Feuerwehr warnte nachdrücklich davor, vollgelaufene Straßenbereiche zu durchfahren. Unter der Wasseroberfläche könnten sich nicht erkennbare offene Schächte wegen aufgeschwemmter Gullydeckel befinden, dies sei lebensgefährlich.
Auch für das Saarland sowie Landkreise in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg galten Unwetterwarnungen. Hier ging es aber glimpflich aus. Im Saarland habe es bis zum frühen Freitagmorgen keine wetterbedingten Polizeieinsätze gegeben, teilte das Lagezentrum in Saarbrücken am Morgen mit. In Baden-Württemberg zählte man in der Nacht zwar etwas mehr Verkehrsunfälle, sagte ein Sprecher der Polizei. Verletzte oder Tote habe es aber nicht gegeben. In Stuttgart musste die Feuerwehr Wasser aus dem überschwemmten Berger-Tunnel abpumpen.
Berlin und Brandenburg: Das Pfingstwochenende wird nass
Das schlechte Wetter wird Berlin und Brandenburg mit Verzögerung erreichen. Der Freitag wird noch mal schön, überwiegend heiter, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) vermeldet, vom Fläming bis zum Elbe-Elster-Kreis aber schon teils wolkig bis stark bewölkt. Bei Höchsttemperaturen von 24 bis 26 Grad weht ein mäßiger bis frischer Ostwind.

Das war es dann aber erst mal mit dem schönen Wetter. Das Pfingstwochenende wird nass. Am Sonnabend gibt es laut DWD bei Temperaturen von 21 bis 23 Grad im Tagesverlauf gebietsweise Schauer oder schauerartigen Regen, auch Gewitter sind nicht ganz ausgeschlossen. Am Sonntag wird es zwar wärmer (22 bis 26 Grad), dafür aber auch regnerischer, mit der Tendenz zum Unwetter. Der DWD sagt gebietsweise Schauer oder Gewitter voraus, lokal eng begrenzt mit Starkregen, kleinkörnigem Hagel und Windböen. Nachts kühlt es bis auf 9 Grad ab.



