Der Tod des kleinen Fabian (8) aus Güstrow in Mecklenburg-Vorpommern wirft noch immer viele Fragen auf. Nur wenige Informationen kommen ans Licht – erst am Wochenende verkündeten die Ermittler beispielsweise, dass ein Sexualdelikt ausgeschlossen werden konnte. Wer tötete Fabian – und wie kam es zu den seltsamen Umständen, unter denen die Leiche aufgefunden wurde? Sie wurde an einem Tümpel abgelegt. Aber: Warum vergrub der Täter sie nicht? Ein Experte erklärt die Psychologie hinter diesem seltsamen Verhalten.
Warum wurde die Leiche von Fabian (8) nicht vergraben?
Deutschland ist eine Nation der Kriminologen – im „Tatort“ haben viele Menschen gelernt, welche Dinge zum perfekten Verbrechen gehören. Viele wundern sich deshalb noch immer über den merkwürdigen Fundort der Leiche von Fabian (8) aus Güstrow. Wenige Tage nach seinem Verschwinden wurden die sterblichen Überreste des Jungen an einem Tümpel in der Natur gefunden – bei Klein Upahl, etwa 15 Kilometer entfernt vom Haus, in dem der kleine Fabian mit seinen Eltern lebte. Mehrere Rätsel um den Tod von Fabian sind aktuell noch ungelöst.
Der Leichnam lag an dem Tümpel, wurde von Spaziergängern entdeckt. Aber: Warum hat der Täter den kleinen Körper nicht vergraben? Der bekannte Profiler Axel Petermann, der über Jahrzehnte selbst bei der Kriminalpolizei Bremen arbeitete und die Mordkommission leitete, äußerte sich zu der Frage jetzt in einem Interview.
Dass die Leiche nur am Tümpel lag und nicht vergraben wurde, könne darauf hindeuten, dass der Täter in Eile handelte. Auch der Tümpel selbst kann ein Hinweis darauf sein. „Täter meiden Risiken und wählen Orte, die ihnen vertraut sind“, sagt Petermann.

Rund um Fabians Leiche war das Gras verbrannt
Rund um den Leichnam war das Gras außerdem verbrannt – der Verdacht liegt nahe, dass der Mörder versuchte, den Leichnam des Jungen zu verbrennen, um Spuren zu verwischen. Dafür spricht auch, dass die Angehörigen sich nach dem Fund der Leiche nicht imstande sahen, den kleinen Fabian zu identifizieren. Die Ermittler nutzten einen DNA-Test, um die Identität des Jungen festzustellen.

Bislang gibt es keine Festnahmen – und die Ermittler schweigen im Fall Fabian aus Güstrow zu weiteren Details. Mehrere Experten vertreten die Meinung, dass sich der Täter im unmittelbaren Umfeld von Fabian finden könnte. Auch Petermann hält das nicht für ausgeschlossen. „Wenn Kinder getötet werden, beginnt die Spurensuche meist im nächsten Umfeld des Kindes“, sagte er im Interview. „Statistisch gesehen geschehen solche Taten oft im familiären oder nahen sozialen Umfeld. Traurigerweise spielt familiäre Gewalt dabei eine große Rolle.“




