Die neue Pisa-Studie schockierte Deutschland: Unsere Schüler schneiden so schlecht ab wie nie. Zwischen 2018 und 2022 sind die Fähigkeiten von 15-jährigen Mathe-Schülern so stark abgefallen, dass sie jetzt auf einem Niveau sind, das vor einem Jahr noch von 14-Jährigen erwartet wurde. Viele nennen die Corona-Pandemie als Grund, aber die hat schließlich auch andere Länder erfasst. Also: Woran liegt das katastrophale Ergebnis?
Ergebnis der Pisa-Studie: unerklärlich?
Eigentlich passen deutsche Bildungsstandards super in das Konzept der Pisa-Studie. Und trotzdem: Bei der jüngsten Erhebung schnitt Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern, deren Bildungsstandards nicht unserem entsprechen, deutlich schlechter ab. Was machen Singapur, Japan und Korea anders, wenn es um Mathe-Unterricht geht – und können wir uns was von ihnen abgucken?
DAS erklärt das schlechteste Pisa-Ergebnis der Deutschen!
Die Antwort dazu hat Prof. Reinhard Oldenburg, Vorsitzender der Gesellschaft für Didaktik in Mathematik, Fachmann im Mathematik-Unterricht. In einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur erklärt der Experte zur Pisa-Studie: In vielen asiatischen Ländern wird im Mathe-Unterricht mehr geübt und geprüft. Daher bekämen die Schüler mehr Rückmeldung als in Deutschland, wenn ein Schüler schlecht abschneidet, fällt es früher auf.

In asiatischen und osteuropäischen Ländern werde auch deutlich mehr Stoff unterrichtet als hierzulande. „In Deutschland wurden Lehrpläne sehr entrümpelt“, sagte der Experte. Ganze 30 bis 40 Prozent (!) des Inhalts seien in den vergangenen 20 Jahren weggefallen – und im Gegenzug nur moderat etwas hinzugekommen. So was schlägt sich dann bei den Ergebnissen der Pisa-Studie nieder.
Pisa-Studie: Auch die mentale Gesundheit spielt eine Rolle
Aber es liegt nicht nur am Bildungssystem. Der Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz, Florian Fabricius, betonte mit Blick auf die Pisa-Ergebnisse, die mentale Gesundheit der Schülerinnen und Schüler werde so gut wie nicht gemessen. Keine Rolle spielten etwa das Stressniveau und Depressionen. Auch kämen Aspekte wie ökonomische, demokratische und berufliche Bildung zu kurz. ■