Brutalo-Räuber

Im Lehrsaal! Küchenmesser-Räuber überfällt Klavierstudentin

Marco K. kam in den Lehrsaal, forderte Geld, dann stach er mit dem Küchenmesser zu. Jetzt begann in Berlin der Prozess gegen ihn.

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Der Angeklagte, Marco K., soll eine Klavierstudentin überfallen und mit einem Küchenmesser schwer verletzt haben.
Der Angeklagte, Marco K., soll eine Klavierstudentin überfallen und mit einem Küchenmesser schwer verletzt haben.Pressefoto Wagner

Die Studentin saß am Klavier, als ein Fremder in den Lehrsaal kam, Geld forderte, mit einem Messer zustach. Fünf Monate später steht Marco K. (36) vor Gericht.

Ein schmächtiger Typ, lebte in den Tag hinein, ist vorbestraft. Am 3. Juli schlich er laut Anklage in die Universität der Künste in Wilmersdorf – auf der Suche nach Beute. Gegen 20.50 Uhr saß Juliane W. (35, Name geändert) allein in einem Saal im 5. Stock.

Die Musikstudentin und wissenschaftliche Mitarbeiterin wollte etwas üben. K. habe die Tür geöffnet, scheinheilig gefragt: „Ist Thomas da?“ Tatsächlich wollte er wohl nur erkunden, ob die Frau allein im Raum ist.

Die Studentin: „Kurz darauf betrat den Saal mit Drohgebärden, sagte etwas Unverständliches.“ Er habe nach ihrem Rucksack gegriffen, der auf einem Stuhl lag. Sie entschlossen: „Der bleibt hier!“

Küchenmesser-Räuber gab ein Bild des Jammers ab

Weil K. eher ein Bild des Jammers abgab, rechnete sie wohl nicht mit einer Eskalation. Die Studentin: „Plötzlich schlug er auf mich ein, immer wieder mit der Faust.“ Ein Küchenmesser dann in seiner Hand – „ich hatte Angst, er würde mir ein Auge ausstechen. Ich lag zusammengekauert, die Hände vors Gesicht“.

Das Messer in der Faust, mit der er zuschlug. Ihre Schreie hörte niemand. Der Angreifer schlug, stach, biss. Geld sei im Rucksack, sagte sie schließlich – „nimm es!“ Er fand 70 Euro und nuschelte: – „Ich will dir nichts Böses.“

Verrückt: Der Täter, der „so ungesund“ aussah, nannte dann seinen Namen – „Marco K.“. Er meinte, er würde gehen und in fünf Minuten die Polizei rufen, so die Zeugin. Er habe gedroht: „Wenn du was machst, steche ich dich ab.“ Sie schloss ab und alarmierte um 20.52 Uhr die Polizei.

Fünf Stichverletzungen, große Hämatome am Kopf, blutige Bisswunde am Unterarm, Nasenprellung, Gehirnerschütterung. Die Studentin: „Am Arm blieben zwei sichelförmige Narben.“ Erheblich auch die psychischen Folgen – sie begab sich in eine Traumatherapie.

15 Tage nach dem Überfall wurde K. erneut in Uni-Nähe gesehen. Kurz darauf seine Festnahme. Am ersten Tag im Prozesses wegen schweren Raubes und gefährlicher Körperverletzung schwieg er. Fortsetzung: Dienstag. ■