Krasse Verwechselung

Ehepaar kocht sich vermeintliche Bärlauch-Suppe - tot!

Der Mann und die Frau aus Österreich hatten aus Versehen die falsche Pflanze gesammelt und sich dabei vergiftet. Dabei lassen sich die Pflanzen gut unterscheiden.

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Das Ehepaar dachte es hätte Bärlauch, wie hier auf dem Bild, gesammelt.
Das Ehepaar dachte es hätte Bärlauch, wie hier auf dem Bild, gesammelt.blickwinkel/Imago

Sie dachten sie hätten leckeren Bärlauch gesammelt und wollten ihn genießen. Doch ein Ehepaar ist in Österreich nach dem Verzehr einer vermeintlichen Bärlauch-Suppe an einer Vergiftung gestorben. Sie hatten das leckere Gewächs mit einer anderen Pflanze verwechselt – und die war hochgiftig!

Die Bärlauch-Saison beginnt gerade überall und auch ein Mann und seine Ehefrau gingen bereits am 11. März in den Wald, um das leckere Kraut zu finden. Doch der Ausflug hatte tödliche Folgen.

Ehepaar sammelte Bärlauch und kochte Suppe - kurz darauf waren sie tot

Das Ehepaar aus Deutsch-Wagram in Niederösterreich ging mit der Ausbeute aus dem Wald nach Hause und kochte sich die vermeintliche Bärlauch-Suppe. Wenig später mussten sie Rettungskräfte alarmieren. Sie wurden umgehend mit Verdacht auf eine Lebensmittelvergiftung in ein Krankenhaus gebracht. Doch es war zu spät. Zunächst seinen die beiden noch stabil gewesen, doch laut österreichischen Medien verschlechterte sich ihr Zustand sehr schnell und drastisch. Die beiden starben in den folgenden Tagen.

Denn kurz nach der Einlieferung stellte sich heraus, dass die beiden keinesfalls Bärlauch gesammelt hatten. In ihren Korb waren stattdessen Maiglöckchen oder Herbstzeitlose gewandert. Maiglöckchen enthalten Cardioglykoside, insbesondere Convallatoxin, die stark auf das Herz wirken. Diese Substanzen können bereits in kleinen Mengen Herzrhythmusstörungen, Übelkeit, Erbrechen und in schweren Fällen sogar zum Tod führen.

Maiglöckchen lassen sich an den becherförmigen Blüten erkennen und riechen auch nicht nach Knoblauch.
Maiglöckchen lassen sich an den becherförmigen Blüten erkennen und riechen auch nicht nach Knoblauch.Zoonar/Imago

So lässt sich Bärlauch von Maiglöckchen und Herbstzeitlosen unterscheiden

Auch die Herbstzeitlose enthält Colchicin, eine Substanz, die besonders auf Zellteilungsprozesse toxisch wirkt. Schon geringe Mengen können zu schweren Magen-Darm-Beschwerden, Multiorganversagen und auch zum Tod führen.

Maiglöckchen und Herbstzeitlose sind deshalb beide aufgrund ihrer Giftigkeit bekannt. 2014 wurde das Maiglöckchen sogar zur Giftpflanze des Jahres ernannt. Jedoch ist die Verwechslungsgefahr mit Bärlauch besonders im Frühjahr groß, da die Blätter der Pflanzen sich sehr ähnlich sehen.

Doch man kann die Pflanzen auch recht einfach unterscheiden. Ein wichtiger Unterscheidungshinweis ist der Geruch: Bärlauch riecht deutlich nach Knoblauch, während Maiglöckchen und Herbstzeitlose diesen charakteristischen Geruch nicht aufweisen. Um es zu testen, kann man die Blätter in den Händen reiben. Dabei sollte der Geruch auftreten. Sammler sollten sich jedoch nicht allein auf den Geruch verlassen, sondern auch auf andere eindeutige Identifikationsmerkmale der Pflanzen achten, um Vergiftungen zu vermeiden.