Die Bilanz der Nacht

Deutschland unter Wasser – Unwetter-Chaos legt das Land lahm!

Bis zum späten Abend zog ein Monster-Unwetter über uns hinweg. Wo es besonders heftig wurde. 

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Ein Blitz schlägt in Bayern am Rande einer Straße ein.
Ein Blitz schlägt in Bayern am Rande einer Straße ein.Ferdinand Merzbach/NEWS5/dpa

Über Deutschland zog am Donnerstag bis zum späten Abend ein Monster-Unwetter hinweg. Vom Norden bis in den Süden, vom Osten bis in den Westen – Starkregen, Gewitter und Blitzeinschläge sorgten für hunderte Feuerwehreinsätze, massive Verkehrsbehinderungen und gesperrte Bahnstrecken. Es entstanden heftige Schäden. Glücklicherweise waren diesmal aber keine Todesopfer zu beklagen. 

Straßen in Berlin überflutet

In Berlin waren bei Starkregen Straßen in Berlin-Pankow zeitweise völlig überflutet, wie Videos im Internet zeigen. Teile der Prenzlauer Promenade und der Neumannstraße standen zeitweise unter Wasser. Zudem sei ein Gebäude leicht geflutet worden und Straßen von herabstürzenden Ästen blockiert gewesen. Teils bildeten sich lange Staus von Autos auf den betroffenen Straßenzügen.

Während des Unwetters brach an der Talstraße Ecke Herthastraße in Pankow der große Ast einer Platane ab.
Während des Unwetters brach an der Talstraße Ecke Herthastraße in Pankow der große Ast einer Platane ab.O.Behrendt/Imago

Bremen-Hamburg: Wasser statt Züge

Die Zugstrecke zwischen Bremen und Hamburg musste gesperrt werden, nachdem sie bei Tostedt in Niedersachsen unterspült wurde. Wie lange die Verbindung dicht bleibt, steht noch in den Sternen. Die Deutsche Bahn arbeitet mit Hochdruck an der Wiederherstellung, doch ob der Betrieb am Freitag wieder aufgenommen werden kann, hängt davon ab, ob das Wasser abfließt und ob es weiter regnet.

Blitz schlägt in Supermarkt ein

In Dresden schlug ein Blitz in einen Supermarkt ein, verletzte zwei Mitarbeiter und löste einen Defekt an der Kühlanlage aus. Die Betroffenen kamen mit Kopfschmerzen und Übelkeit ins Krankenhaus. Zudem breitete sich ein chemischer Geruch im Laden aus – die Ursache ist noch unklar.

Nordrhein-Westfalen: Sintflut in Detmold

In Detmold ging ein wahres Regeninferno nieder: Bis zu 100 Liter Wasser pro Quadratmeter prasselten innerhalb kürzester Zeit auf den Nordosten der Stadt. Straßen verwandelten sich in Flüsse, die Bundesstraße 239 stand auf zwei Kilometern Länge unter 60 Zentimetern Wasser. Glücklicherweise blieb es bei Blechschäden – keine Verletzten, aber viele überflutete Keller, die von der Feuerwehr leergepumpt werden mussten.

Überflutete Straßen in Detmold.
Überflutete Straßen in Detmold.Christian Müller/Westfalennews/dpa

Thüringen: Blitze und Hochwasser

Auch Thüringen wurde nicht verschont. In Ilmenau schlug ein Blitz in eine Doppelhaushälfte ein und richtete hohen Schaden an. In Neuhaus und Gerthausen kämpfte die Feuerwehr gegen Überflutungen. Das Flüsschen Herpf schwoll nach heftigem Regen so stark an, dass Teile von Gerthausen kurzfristig unter Wasser standen.

Hessen und Hamburg: Regenfluten und Sturmschäden

In Hessen sorgte das Unwetter im Landkreis Hersfeld-Rotenburg für über 200 Einsätze. Vollgelaufene Keller und überflutete Straßen hielten die Feuerwehr auf Trab. Auch in Hamburg liefen Keller, Geschäfte und Tiefgaragen voll. Im Osten der Stadt wurden zahlreiche Bäume entwurzelt und das Dach eines Mehrfamilienhauses abgedeckt. Die Feuerwehr zählte mehr als 700 Einsätze in der Hansestadt.

Mehrere Autos stehen bei Regen in einer überfluteten Straße in Hamburg-Barmbek.
Mehrere Autos stehen bei Regen in einer überfluteten Straße in Hamburg-Barmbek.Steven Hutchings/TNN/dpa

Baden-Württemberg: Züge stoppen wegen Sturmschäden

Baden-Württemberg war ebenfalls stark betroffen. Mehrere Bahnstrecken wurden durch umgestürzte Bäume blockiert, darunter die Abschnitte zwischen Herbertingen und Aulendorf sowie zwischen Crailsheim und Schwäbisch Hall-Hessental. In Stuttgart behinderten Bäume und Äste den S-Bahn-Verkehr, und auf der Linie S2 konnte wegen einer Oberleitungsstörung zwischen Grunbach und Schorndorf kein Zug fahren.

Unwetter-Alarm in ganz Deutschland

Das Unwetter-Chaos zeigt einmal mehr, wie anfällig unsere Infrastruktur für extreme Wetterlagen ist. Aber: Die Wetterlage beruhigt sich, die Aufräumarbeiten kommen schnell voran. Bis zum nächsten Unwetter-Alarm. ■