Eine derzeit in Afrika zirkulierende Variante des Virus Mpox war am Donnerstag erstmals in Europa nachgewiesen worden. Nach Angaben der schwedischen Gesundheitsbehörde wurde bei einem Menschen in Stockholm eine Mpox-Infektion diagnostiziert, die durch die Virus-Variante 1b hervorgerufen worden war. Der Betroffene hatte sich demnach während eines Besuchs in dem vom Mpox-Ausbruch betroffenen Teil Afrikas infiziert. China zieht nun Maßnahmen!
Seit Jahresbeginn sind in Berlin 33 Menschen nachweislich an Mpox erkrankt, wie aus einer Datenbank des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Bundesweit wurden dieses Jahr bisher 86 Mpox-Fälle an das RKI übermittelt.
China verstärkt nun wegen der zunehmenden Ausbreitung des Mpox-Virus in einigen Ländern in den kommenden sechs Monaten seine Kontrollen bei Einreisen am Flughafen. Wer aus einem Land einreise, in dem die Krankheit kürzlich ausgebrochen sei, Kontakt zu Infizierten gehabt habe oder Symptome wie Hautausschlag aufweise, müsse „die Initiative ergreifen und sich bei seiner Einreise beim Zoll anmelden“, teilte die chinesische Zollbehörde am Freitag mit.
Mpox (früher Affenpocken) breiten sich aus – Fall in Schweden gemeldet!
Die Zollbeamten würden dann „medizinische Maßnahmen vornehmen und gemäß den Verfahren Proben und Tests ausführen“, hieß es in der Erklärung weiter. Zudem sollen demnach Fahrzeuge, Container und Gegenstände aus Gegenden mit Mpox-Ausbrüchen desinfiziert werden.
Das WHO-Regionalbüro für Europa mit Sitz in Kopenhagen erklärte, in den kommenden Tagen und Wochen sei in Europa mit weiteren „importierten Fällen“ der Mpox-Variante zu rechnen. Die WHO hatte wegen der Ausbreitung der neuen Mpox-Variante am Mittwoch die höchste Alarmstufe ausgerufen: eine „gesundheitliche Notlage internationaler Tragweite“ wie beim Coronavirus Sars-CoV-2. Die Afrikanische Union hatte am Vortag bereits eine „kontinentale gesundheitliche Notlage“ ausgerufen.

Sorge bereitet den Experten vor allem die Virus-Variante 1b, die in der Demokratischen Republik Kongo und einigen anderen afrikanischen Ländern zirkuliert. Im Kongo hat die Regierung seit Jahresbeginn schon 548 Todesfälle und 15.664 mutmaßliche Infektionsfälle verzeichnet, wie Gesundheitsminister Samuel-Roger Kamba am Donnerstag bekanntgab.
Die jahrzehntelang unter dem Namen Affenpocken bekannte Krankheit kann von Tieren, bei engem Kontakt aber auch von Mensch zu Mensch übertragen werden, etwa beim Sex. Zur Vorbeugung von Stigmatisierungen wurde die bis dahin als Affenpocken bezeichnete Krankheit 2022 von der WHO in Mpox umbenannt.
Typische Symptome für Mpox (früher Affenpocken)
Typische Symptome einer Infektion mit der 1b-Variante sind Hautausschläge am ganzen Körper. Bei milderen Varianten beschränkt sich der Ausschlag auf einzelne Körperteile wie Mund, Gesicht oder Genitalien. Neben den Pusteln gehört auch Fieber zu den typischen Symptomen der Krankheit.
Ein höheres Risiko, schwer an Mpox zu erkranken, haben vor allem Neugeborene, Kinder, Schwangere, alte Menschen und Menschen mit Immunschwächen sowie Gesundheitspersonal, das dem Virus länger ausgesetzt ist. In den meisten Fällen verschwinden die Symptome von Mpox innerhalb weniger Wochen von selbst. Bei einigen Personen kann eine Infektion jedoch zu einem schweren Verlauf oder sogar zum Tod führen.
Mpox wird durch engen Körperkontakt übertragen, vor allem beim Sex. Todesfälle gab es in Deutschland bislang keine. Bestimmten Personengruppen in Deutschland wird eine Impfung gegen Mpox empfohlen. Dazu zählen unter anderem Männer, die Sex mit Männern haben und häufig den Partner wechseln.
Mpox (früher Affenpocken): Keine unmittelbare Gefahr für Deutschland
Für Menschen in Deutschland besteht nach Ansicht des Infektiologen Leif Erik Sander zunächst keine unmittelbare Gefahr. „Ich glaube nicht, dass eine Eintragung nach Europa jetzt unmittelbar bevorsteht, aber es ist natürlich total realistisch, dass das bei einer weiteren Ausweitung des Infektionsgeschehens passieren kann“, sagte Sander.