Gerade haben wir Corona überstanden, da sorgt eine andere Krankheit für Unruhe. Schon in den Jahren 2022 und 2023 hatte das Virus Besorgnis verursacht: Mpox, besser bekannt als Affenpocken. Rund 100.000 Menschen infizierten sich damals, mehr als 150 starben. Dann verlor die Krankheit ihren Schrecken. Bis heute. Jetzt schlägt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erneut Alarm. Der Grund: Eine neue, gefährliche Variante des Virus breitet sich rasant aus.
Tödliche Mutation in Afrika entdeckt
Während die Affenpocken bislang oft nur mit sexuellen Kontakten in Verbindung gebracht wurden, ändert sich das nun komplett. Die mutierte Variante des Virus, bekannt als Klade I, wird nicht nur durch Sex übertragen, sondern auch durch alltäglichen (Haut-)Kontakt. Schulen, Arbeitsplätze und Haushalte in der Demokratischen Republik Kongo sind bereits betroffen. Und die Zahlen sind erschreckend: Fast 8000 Infektionen und 384 Tote wurden allein bis Ende Mai registriert. Besonders besorgniserregend ist die hohe Sterblichkeitsrate von fünf Prozent bei Erwachsenen und zehn Prozent bei Kindern.
Gefahr auch für Europa?
Goma, die Millionenstadt im Kongo, ist das Epizentrum des Ausbruchs. Diese Stadt ist nicht nur ein wichtiger Knotenpunkt mit internationalem Flughafen, sondern auch eine Drehscheibe für potenzielle Verbreitungen in andere Länder. Ein erkrankter Reisender könnte das Virus leicht in andere Teile der Welt bringen.
Im Gegensatz zu früheren Varianten, die vor allem durch engen Hautkontakt übertragen wurden, verbreitet sich die neue Mutation schneller und leichter. Es genügt direkter Haut- oder Schleimhautkontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten. Anzeichen einer Ansteckung mit Mpox können Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen sowie geschwollene Lymphknoten sein. Es entwickeln sich teilweise sehr schmerzhafte Hautveränderungen in Form von Flecken und Pusteln, die mit der Zeit verkrusten und abfallen.

Wie sieht es in Deutschland aus?
Bisher gibt es in Deutschland noch keine Fälle dieser neuen Mpox-Variante. Dr. Klaus Jansen vom Robert-Koch-Institut bleibt dennoch wachsam: „Wir gehen aktuell nicht von einer erhöhten Gefährdung in Deutschland aus. Wir beobachten die Situation aber weiter sehr genau und passen unsere Empfehlungen bei Bedarf an“, sagte er der „Apotheken Umschau“.