Es sollte ein aufregendes Renn-Wochenende auf dem Nürburgring werden – stattdessen wurde es zu einer absoluten Katastrophe: Im Fahrerlager an der Rennstrecke gab es am Freitag eine folgenschwere Explosion. Berichten zufolge detonierte eine Druckluftflasche, insgesamt 22 Menschen wurden verletzt. Nun kommen die ersten Augenzeugenberichte – und die klingen, als würden sie direkt aus dem Horrorfilm kommen. Die folgenschwere Explosion an der Rennstrecke: So erlebte ein Augenzeuge vor Ort das Drama!
Am Freitagabend explodierte im Fahrerlager am Nürburgring eine Druckluftflasche
Am frühen Abend kam es im Fahrerlager zu dem Unglück – einen Tag vor dem sechs Stunden langen Ruhr-Pokal-Rennen. Während einer Probe- und Einstellfahrt plötzlich die gewaltige Detonation. Von mehreren Verletzten war die Rede – und davon, dass eine Druckluftflasche der Auslöser gewesen sein könnte. „Es wurden durch das umfangreiche Rettungspersonal vor Ort unmittelbar entsprechende Erstmaßnahmen eingeleitet und die Unfallstelle abgesichert. Die Einstellfahrt wurde sofort unterbrochen“, schrieben die Betreiber des Nürburgring in einer Nachricht auf X.
Gegenüber „Bild“ schilderte ein Augenzeuge nun die irren Szenen. „Ich stand ungefähr hundert Meter entfernt, als es passierte. Da kam eine weiße Wand auf mich zu, dann sah es schon aus wie ein Schlachtfeld. Die Leute haben geschrien: ‚Bombe, Bombe!‘ Überall war Blut.“ Mitten in dem Chaos habe er dann einen blutüberströmten Mann gesehen. „Der hat schockiert an sich hinab geschaut. Als er gesehen hat, dass er keine Beine mehr hat, fing er an zu schreien. Das sind Bilder, die man nie wieder vergisst.“ Wie es den Betroffenen geht: unklar. Die Polizei in Koblenz teilte am späten Freitagabend mit, dass bei der Explosion 22 Personen verletzt wurden. Eine Person soll laut Berichten schwerste und drei weitere Personen schwere Verletzungen erlitten haben.

Auf einer Motorsport-Seite im Netz hieß es noch am Abend: „Die Stimmung am Abend vor dem 6-Stunden-Rennen im Fahrerlager ist gespenstisch, denn der Anblick war auch für Unbeteiligte dramatisch, Seelsorger sind im Einsatz.“ Zahlreiche Notarztwagen kümmerten sich um die Verletzten, außerdem waren Rettungshubschrauber im Einsatz, die die Opfer in nahe gelegene Krankenhäuser brachten. Auch Mike Jäger, Chef der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring, sei in der Nähe gewesen. Er sei gerade aus der Box gekommen, aus Trümmerteile um ihn herum flogen, heißt es bei „motorsporttotal.com“.
Die Polizei ermittelt auf Hochtouren, wie es zur Explosion auf dem Nürburgring kommen konnte
Die Polizei ermittelt auf Hochtouren, wie es dazu kommen konnte. Auf Nachfrage teilte ein Polizeisprecher mit, dass Ergebnisse der Ermittlungen erst in der kommenden Woche zu erwarten sind. Auch die genaue Ursache müsse noch untersucht werden. Nach Rücksprachen mit den Beteiligten entschieden sich die Veranstalter, das Nürburgring-Langstrecken-Serie (NLS) Rennen stattfinden zu lassen. Den Teams und ihren Fahrern war es freigestellt, ob sie teilnehmen.

Am Sonnabend kam es zu erneuter Aufregung. Wegen Starkregens und einer damit verbundenen Massenkarambolage mit sieben beteiligten Sportwagen wurde das Rennen vorübergehend abgebrochen. Bereits in der zweiten Runde flogen Rennwagen wegen der durch Regen überfluteten Fahrbahn von der Strecke oder landeten in einem Fahrzeugknäuel und blockierten die Rennstrecke. Verletzt wurde dabei laut Veranstalter niemand. Das Rennen wurde auf vier Stunden verkürzt, an dem dann nur noch 96 Fahrer teilnahmen. ■