So können Sie sich schützen

Angst vor neuer Klau-Masche: Polizei warnt vor „Einschleichdieben“

Für einen Einbruch braucht es heute gar kein Brecheisen mehr. Sogenannte Einschleichdiebe gehen viel perfider vor. Wir erklären die fiese Masche.

Author - Florian Thalmann
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Zum Einbrechen braucht es kein Brecheisen und keine nächtliche Dunkelheit mehr. Sogenannte Einschleichdiebe marschieren einfach auf das eigene Grundstück.
Zum Einbrechen braucht es kein Brecheisen und keine nächtliche Dunkelheit mehr. Sogenannte Einschleichdiebe marschieren einfach auf das eigene Grundstück.Jochen Tack/imago

Die Sommerzeit ist die Zeit der Diebe und Einbrecher – wenn viele Menschen in den Urlaub fahren und ihre Wohnungen allein lassen, steigen Langfinger besonders gern und häufig in Wohnungen und Häuser ein. Doch eine neue, heftige Masche zeigt: Es müssen gar nicht immer Türen aufgebrochen werden! Inzwischen warnt die Polizei vor sogenannten „Einschleichdieben“. Das sind Kriminelle, die einfach so in fremde Wohnungen marschieren, sich Diebesgut schnappen und wieder verschwinden.

Was sind Einschleichdiebe? Einbrecher brauchen heute gar kein Brecheisen mehr

Es hört sich nach einem schlechten Scherz an, doch es stimmt: Die Polizei warnte in den vergangenen Wochen in Mecklenburg-Vorpommern vor sogenannten Einschleichdieben, die vor allem in der Region Fischland-Darß-Zingst ihr Unwesen treiben. Dort gab es eine Serie solcher Diebstähle. Die Masche klingt völlig verrückt: Die Diebe brechen nicht in Häuser ein, sondern nutzen einfach offen stehende Wohnungs- oder Terrassentüren, um in die jeweilige Wohnung zu gelangen. Dann schauen sie sich um – oft bemerken die Haus- und Wohnungsbesitzer nicht einmal, dass jemand zu Besuch ist, der gar nicht in die Wohnung gehört.

Die Diebe wiederum schnappen sich Wertsachen wie Geldbörsen, Bargeld und Schmuck, verschwinden dann wieder. In einem Bericht des „Nordkurier“ wird unter anderem ein Fall aus Rechlin geschildert. Eine 62-Jährige alarmierte hier die Polizei, weil am Abend plötzlich ein fremder Mann über ihr Grundstück schlich – sie konnte ihn gerade noch abfangen, bevor er in ihr Haus gelangen konnte. Doch damit nicht genug: Kurze Zeit später wählte eine Anwohnerin den Notruf, weil Unbekannte in ihr Haus eingedrungen waren, während sie schlief. Durch ein Geräusch wurde die Dame wach - und als sie nachsah, waren ihre Sachen durchwühlt und es fehlte Geld im unteren vierstelligen Bereich.

Jeden Tag passieren überall in Deutschland Einbrüche. Besonders perfide gehen die sogenannten Einschleichdiebe vor.
Jeden Tag passieren überall in Deutschland Einbrüche. Besonders perfide gehen die sogenannten Einschleichdiebe vor.Michael Gstettenbauer/imago

Einschleichdiebe nutzen dreiste Ausrede: Polizei warnt Menschen vor ihrer Masche!

Als sie ihn zur Rede stellte, nutzte er eine Ausrede, die von Einschleichdieben immer wieder verwendet wird: Sie geben vor, nach einer bestimmten Adresse zu suchen. Laut Polizei geben manche Kriminelle vor, beispielsweise eine Pension oder ein Ferienzimmer zu suchen. Doch die Behörden warnen: „In Wirklichkeit wollen sie das Innere ausspionieren, um gegebenenfalls auch später tatsächlich Wertvolles aus diesem Haus zu stehlen.“

Die Behörden sensibilisieren nun die Menschen für die neue Masche. Häuser und Wohnungen sollten auch verschlossen werden, wenn man zu Hause ist, heißt es von der Polizei. Wer nur in den benachbarten Garten geht und die Eingangstür geöffnet lässt, öffnet buchstäblich auch den Dieben Tür und Tor. Anwohner, die verdächtige Beobachtungen machen, sollen sich unbedingt bei der Polizei melden – das gilt auch für fremde Personen, die sich auf einem Grundstück aufhalten und vorgeben, ein Zimmer oder eine bestimmte Adresse zu suchen.