
Deutschland erlebt derzeit einen dramatischen Anstieg der Strompreise – und das auf einem noch nie dagewesenen Niveau! Besonders im Februar hat sich die Lage zugespitzt: Die Preise für Strom an der europäischen Börse erreichten einen historischen Höchststand. Experten schlagen Alarm. Doch was bedeutet das für Verbraucher und Unternehmen?
Eigentlich soll Deutschlands Energiezukunft grün sein: Bis 2030 sollen 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien stammen. Doch während die Statistik für 2023 mit einem erneuerbaren Anteil von 59 Prozent auf dem richtigen Weg scheint, zeigt sich in der Praxis ein großes Problem: Wind- und Sonnenenergie sind unzuverlässig. In sogenannten Dunkelflauten – also wind- und sonnenarmen Phasen – fehlt es schlicht an Strom aus erneuerbaren Quellen. Die Folge: Die Preise für Börsenstrom schnellen in die Höhe! Besonders jetzt: Schuld daran ist vor allem der Einbruch der Windkraft.
Strompreise auf Rekord-Hoch: Notfallplan kostspielig
Laut der US-Nachrichtenagentur Bloomberg, die unter Berufung auf Daten der europäischen Strombörse Epex Sport berichtet, war der Strom in Deutschland im Februar teurer als jemals zuvor in diesem Monat seit Beginn der Aufzeichnungen 2009 – und sogar höher als während der Energiekrisen von 2022 und 2023. Ein dramatisches Zeichen, das auch erste wirtschaftliche Konsequenzen hat.
Bereits im Januar wurde berichtet, dass die windarmen Wintermonate den Anteil erneuerbarer Energien am Strommix stark verringern. Im Februar lag der Anteil so niedrig wie seit Dezember 2022 nicht mehr. Die Konsequenz: Deutschland muss mehr fossile Energie nutzen und zusätzlich Strom aus dem Ausland importieren – ein kostspieliger Notfallplan!

Besonders für Unternehmen, die auf stabile Strompreise angewiesen sind, wird die Situation zur Zerreißprobe. Einige Betriebe sind bereits gezwungen, drastische Maßnahmen zu ergreifen. So musste ein deutscher Hersteller von grünem Stahl seine Produktion Anfang des Jahres komplett einstellen – die Strompreise waren schlicht nicht mehr tragbar.
Deutschland trifft die schwache Windkraft härter als jedes andere europäische Land. Hohe Energiekosten machen die Industrie weniger wettbewerbsfähig – einige Unternehmen denken bereits darüber nach, ihre Produktion ins Ausland zu verlagern. Die wirtschaftlichen Folgen könnten gravierend sein.
Strompreise explodiert: Was bedeutet das für Verbraucher?
Ein weiteres Problem: Die fehlenden Speichermöglichkeiten für Windstrom. Um wetterbedingte Schwankungen auszugleichen, braucht es effiziente Speichertechnologien oder verlässliche Ersatzkraftwerke. Doch hier herrscht politischer Stillstand: Kurz vor dem Bruch der Ampelkoalition blockierte die CDU die von Wirtschaftsminister Robert Habeck geplanten Gaskraftwerke, die als Reserve dienen sollten. Nun verspricht der designierte Bundeskanzler Friedrich Merz genau diese Kraftwerke – ein politisches Hin und Her, das den Energiemarkt weiter verunsichert.
Die gute Nachricht: Für viele Haushalte bleiben die Strompreise zunächst stabil. Die meisten Verbraucher sind durch langfristige Fixpreise oder Preisgarantien geschützt. Doch die wirtschaftlichen Folgen der hohen Börsenstrompreise könnten sich auf lange Sicht auch auf private Haushalte auswirken. Sollte der Trend anhalten, drohen auch hier Preisanpassungen.■