Im Horror-Knast in Donezk

Widerlicher Folterknecht feilt dieser Frau die Zähne

Es ist die Hölle auf Erden: Russlands Folterlager enthüllen die Abgründe der Menschheit. So leidet eine Ukrainerin unter der Folter.

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Natalia Wlasowa leidet Höllen-Qualen in der Folter.
Natalia Wlasowa leidet Höllen-Qualen in der Folter.Media Initiative for Human Rights

Wenn das Unvorstellbare zur Normalität und Grausamkeit zur Staatsraison erhoben wird, offenbaren sich Abgründe, die jenseits jeder Vorstellungskraft liegen. Was für andere Stoff aus Psychothrillern ist, ist für Ukrainerinnen und Ukrainer bittere Realität – und nirgendwo zeigt sich die Perversion dieser Realität deutlicher als in den Straflagern von Putins Russland. Eine dieser Höllen trägt den Namen „Izoljatzija“ – ein Ort, der Folter und Tod in die Form eines Gefängnisses gießt.

Natalia Wlasowa, eine Ukrainerin, zahlte einen Preis, der kaum in Worte zu fassen ist. Am Heiligabend 2024 wurde sie zu 18 Jahren Haft wegen Terrorismus verurteilt – ein Vorwand, der fadenscheinig und perfide ist, schreibt die „Bild“-Zeitung.

Angeblich hat sie versucht, Wasil Jewdokimow, den sadistischen Chef von „Izoljatzija“, zu ermorden. Nur, wer ist hier das wahre Opfer? Jewdokimow, ein Folterknecht, der Menschen bis zur Besinnungslosigkeit quält, oder Wlasowa, die seiner menschenverachtenden Brutalität schutzlos ausgeliefert war?

Bereits 2019 geriet Natalia für vier Monate in die Fänge der „Izoljatzija“-Bestien, so „Bild“. Ihre Berichte über diese Zeit sind der Stoff, aus dem Alpträume gemacht sind. Von systematischer Vergewaltigung durch 15 Männer gleichzeitig, über das Aufschneiden ihrer Zähne mit einer Nagelfeile bis hin zu widerlichen Drohungen gegen ihre kleine Tochter – die Grausamkeiten, die sie erlebte, sind auch ein Angriff auf die gesamte Menschheit.

„Jewdokimow feilte mir persönlich mit einer Nagelfeile meine Zähne, verdrehte meine Brustwarzen und versuchte, mir eine Flasche in meine Vagina zu stecken“, so das Opfer.

In dieser Hölle wird der Folter-Horror systematisch perfektioniert

Was in „Izoljatzija“ geschieht, sprengt jede Vorstellungskraft. Dort wird Schmerz zur Währung und Leid zur Unterhaltung. „Sie zogen mich aus und fesselten mich mit Klebeband, übergossen mich mit Wasser und schalteten den Strom ein. Wenn ich nicht genug schrie, erhöhten sie den Strom und die Stöße wurden noch heftiger. Sie brauchten eine Reaktion. Das habe ich nicht gleich verstanden, und als ich dann laut genug schrie, hörte ich ihre zufriedenen Stimmen“, berichtete Wlasowa.

Natalia und ihre zwei Mitangeklagten Sergij Grusninow und Wiktor Schidlowski.
Natalia und ihre zwei Mitangeklagten Sergij Grusninow und Wiktor Schidlowski.Media Initiative for Human Rights

Doch selbst in dieser Hölle wird der Horror systematisch perfektioniert. Ärzte beteiligen sich an den Folterungen, sorgen dafür, dass die Opfer niemals bewusstlos bleiben. Es geht nicht um Information, nicht um Bestrafung – es geht um die Zerstörung des menschlichen Geistes.

Eine Welt, die bei diesen Folterknechten wegschaut

Nun soll Natalia Wlasowa 18 Jahre lang in einem russischen Straflager schmachten, getrennt von ihrer fünfjährigen Tochter Julia, die ihre Mutter ihre gesamte Kindheit nicht mehr sehen wird. Die perfide Willkür dieses Urteils ist unmissverständlich: Ihr Verbrechen ist ihre Nationalität, ihr Leid das Symbol einer entmenschlichten Macht, die ihre grausame Botschaft mit jedem Tag hinaus in die Welt schreit.

Doch die Welt hört nicht hin. Während Kinder auf Spielplätzen lachen und Menschen Bücher zuklappen, die nach dem letzten Kapitel wieder Fiktion werden, ist für Natalia Wlasowa der Horror unendlich. Und die Frage bleibt: Wie lange wird die Welt noch zusehen? ■