Putin-Bomben

Saporischschja: „Überall liegen Leichen, blutüberströmte Menschen!“

Zwei russische Gleitbomben trafen mitten in ein belebtes Wohngebiet mit Zivilisten – ein unfassbares Kriegsverbrechen, das für Entsetzen sorgt.

Author - Michael Heun
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Autos brennen nach einem russischen Luftangriff in Saporischschja.
Autos brennen nach einem russischen Luftangriff in Saporischschja.Zaporizhzhia regional military/dpa

Saporischschja steht unter Schock! Bei einem brutalen Angriff auf die ostukrainische Stadt wurden am Mittwoch mindestens 13 Menschen getötet und 30 weitere zum Großteil schwer verletzt. Zwei russische Gleitbomben trafen mitten in ein belebtes Wohngebiet mit Zivilisten – ein unfassbares Kriegsverbrechen, das für Entsetzen sorgt.

„Gezielter Angriff auf Zivilisten“

Die Straßen der Stadt gleichen einem Bild des Grauens: Trümmer, brennende Autos, blutüberströmte Menschen – viele von ihnen schwer verletzt, teils ohne Arme oder Beine. Grausame Bilder werden über das Internet in alle Welt geschickt, die wir Ihnen hier aus gutem Grund nicht zeigen.

Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) fand klare Worte: „Es gibt nichts Grausameres, als Bomben auf eine Stadt zu werfen, wohl wissend, dass Zivilisten darunter leiden werden.“ Der Angriff müsse Konsequenzen haben, forderte er: „Russland muss für seinen Terror zur Rechenschaft gezogen werden.“

Nach dem russischen Luftangriff in Saporischschja tragen Menschen eine verletzte Frau in einen Krankenwagen.
Nach dem russischen Luftangriff in Saporischschja tragen Menschen eine verletzte Frau in einen Krankenwagen.Zaporizhzhia regional military/dpa

Menschen in Straßenbahnen und Bussen wurden Opfer

Die Bomben zerstörten nicht nur Wohnhäuser, sondern trafen auch eine Industrieanlage, vermutlich das „Motor Sitsch“-Werk, und explodierten auf einem belebten Platz davor. Menschen in Straßenbahnen und Bussen wurden Opfer der Detonationen. Aufnahmen aus der Stadt zeigen Flammen, Trümmer und zerstörte Fahrzeuge.

Gleitbomben wie diese gelten als besonders heimtückisch. Sie werden aus großer Entfernung abgeworfen und präzise ins Ziel gelenkt – eine Technologie, gegen die die Ukraine nahezu machtlos ist.

Drohnenangriff auf russisches Treibstofflager

Doch die Ukraine ließ den Angriff nicht unbeantwortet. In der Nacht griff das ukrainische Militär ein Treibstofflager in der russischen Stadt Engels an, das die Luftwaffenbasis Engels-2 versorgt. Dort stationierte Bomber feuern regelmäßig Raketen auf ukrainisches Gebiet.

Das Depot ging in Flammen auf und verursachte nach Angaben des russischen Gouverneurs Roman Busagrin einen Großbrand. Zwei Feuerwehrleute kamen ums Leben. Die ukrainische Armee sprach von „ernsthaften logistischen Problemen“ für die russische Luftwaffe, die nun erheblich eingeschränkt sei.

Russlands Krieg eskaliert weiter

Die Region Saporischschja bleibt eines der härtesten Kampfgebiete im Krieg gegen die Ukraine. Der Angriff auf die Stadt zeigt, dass Putin keine Rücksicht auf zivile Opfer nimmt. Gleichzeitig setzt die Ukraine auf gezielte Schläge, um Russlands Kriegsmaschinerie zu schwächen.

Während die Welt entsetzt auf die Trümmer von Saporischschja blickt, wächst die Sorge um die Sicherheit des nahegelegenen Atomkraftwerks Saporischschja, das seit 2022 von russischen Truppen besetzt ist. Wie lange kann die Welt da noch zusehen? ■