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UPDATE! Erdbeben in Bangkok +++  über 100 Tote +++ Opferzahl steigt +++

Fürchterlicher Morgen in den südostasiatischen Ländern – dort bebte minutenlang die Erde, in Bangkok verlassen Menschen in Panik ihre Häuser.

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Bangkok zittert! Ein Hochhaus stürzte bei einem Erdbeben in Bangkok ein. Die Zahl möglicher Opfer ist unbekannt. Diese Fotos stammen von einem bislang nicht verifizierten Video.
Bangkok zittert! Ein Hochhaus stürzte bei einem Erdbeben in Bangkok ein. Die Zahl möglicher Opfer ist unbekannt. Diese Fotos stammen von einem bislang nicht verifizierten Video.Screenshot X

Ein starkes Erdbeben hat unter anderem die thailändische Hauptstadt Bangkok erschüttert. Das Deutsche Geoforschungsinstitut (GFZ) in Potsdam meldete ein Erdbeben der Stärke 7,4 im Nachbarland Myanmar, die US-Erdbebenwarte USGS verzeichnete die Stärke 7,7. Noch ist die Lage unübersichtlich. Es gibt erste Meldungen von Todes-Opfern. KURIER fasst alles Wichtige im Liveticker zusammen.

15.54 Uhr: Regierung: Mindestens 144 Tote und 732 Verletzte durch Erdbeben in Myanmar

Bei dem schweren Erdbeben in Myanmar sind nach vorläufigen Regierungsangaben 144 Todesopfer sowie 732 Verletzte gezählt worden, das teilte der Chef der Militärregierung des südostasiatischen Landes, Min Aung Hlaing, am Freitag mit. Er rief angesichts des Ausmaßes der Zerstörung in seinem Land „jedes Land, jede Organisation“ auf, den Opfern zu helfen.

14.40 Uhr: Tote und Zerstörung in Myanmars Hauptstadt Naypyidaw

Das Beben richtete in Myanmar schwere Schäden an: Häuser kippten zur Seite, in Straßen entstanden riesige Risse, die bekannte Ava-Brücke in der Nähe des Epizentrums des Bebens stürzte ein.

In der Hauptstadt Naypyidaw stürzte der Eingang der Notaufnahme eines wichtigen Krankenhauses der Stadt ein. Rund um die 1000-Betten-Klinik wurden hunderte Verletzte unter freiem Himmel behandelt. Ein Arzt, der anonym bleiben wollte, sagte, nach vorläufigem Stand seien etwa 20 der Verletzten gestorben.

Myanmar, Naypyitaw: Rettungskräfte helfen einer verletzten Frau, die nach einem Erdbeben unter einem Gebäude eingeschlossen war.
Myanmar, Naypyitaw: Rettungskräfte helfen einer verletzten Frau, die nach einem Erdbeben unter einem Gebäude eingeschlossen war.Aung Shine Oo/AP/dpa

„Ich habe so etwas noch nicht erlebt“, sagte ein Arzt. „Wir versuchen, mit der Situation klarzukommen. Ich bin jetzt so erschöpft.“ Die Zufahrtsstraße zu dem Krankenhaus war mit Fahrzeugen verstopft. „Das ist ein Massen-Opfer-Gebiet“, rief ein Krankenhausmitarbeiter, als er Journalisten zurückdrängte.

14.30 Uhr: Was Reisende wissen müssen

Urlaubern in Thailand rät das Auswärtige Amt nach dem Erdbeben, die Nachrichtenlage zu verfolgen und Verhaltenshinweise lokaler Behörden, von Reiseanbietern oder Hotelpersonal zu beachten. Betroffenen Reisenden vor Ort wird auch geraten, sich in die Krisenvorsorgeliste (ELEFAND) des Auswärtigen Amtes einzutragen und sich mit Verhaltenshinweisen bei Erdbeben vertraut zu machen, die beispielsweise das Helmholtz-Zentrum für Geoforschung in umfangreicher Form online bereitstellt. Weitere Nachbeben seien nicht auszuschließen, so das Auswärtige Amt.

Der DRV geht aktuell von mehreren Tausend Gästen in Thailand aus, die mit deutschen Reiseveranstaltern dort sind. Die wenigsten davon hielten sich in Bangkok auf. In Khao Lak, Phuket und Ko Samui, beliebte Urlaubsregionen im Süden des Landes, gebe es keine Beeinträchtigungen. Pauschalreisegäste, deren Abreise in den nächsten Tagen bevorsteht, sollten sich an ihren Veranstalter wenden, um sich über die Lage vor Ort zu informieren und Optionen, etwa auf Umbuchungen, abzuklopfen. Vorschnell auf eigene Faust die Reise abzusagen, ist nicht zu empfehlen: Empfindliche Storno-Gebühren können anfallen. Denn Angst oder Unbehagen allein sind kein Grund für eine kostenfreie Stornierung.

12.24 Uhr: Vorerst keine Hinweise auf deutsche Erdbeben-Opfer

Nach dem starken Erdbeben in Südostasien gibt es nach Angaben der geschäftsführenden Bundesregierung vorerst keine Hinweise auf deutsche Opfer. Zum jetzigen Zeitpunkt gebe es keine Erkenntnisse über betroffene Deutsche, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Mittag in Berlin. Die Lage sei noch sehr unübersichtlich. Laut Bundesinnenministerium könnten Bergungs-Experten des Technischen Hilfswerks schnell für einen Einsatz zur Verfügung stehen. Voraussetzung dafür sei aber ein offizielles Hilfeersuchen.

Regierungssprecher Steffen Hebestreit sprach den Betroffenen das Mitgefühl Deutschlands aus. Das Erdbeben mit Epizentrum in Myanmar hat mehrere Länder Südostasiens erschüttert, darunter auch Thailand. Nach jüngsten Medienberichten gab es Todesopfer.

12.00 Uhr: Caritas stellt 100.000 Euro für Soforthilfe bereit

Caritas international stellt 100.000 Euro als erste Soforthilfe für die Opfer des Erdbebens in Myanmar bereit. In enger Zusammenarbeit mit lokalen Partnerorganisationen werden nun rasch erste Hilfsmaßnahmen für die betroffene Bevölkerung gestartet. „Die Not ist gewaltig. Schon vor dem Erdbeben war Myanmar von bewaffneten Konflikten, Vertreibungen und Überschwemmungen gezeichnet - nun trifft eine ohnehin erschöpfte Bevölkerung eine weitere Katastrophe“, sagt Oliver Müller, Leiter von Caritas international, dem Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes.

Thailand, Bangkok: Rettungskräfte sind vor einem Hochhaus im Einsatz, das nach einem Erdbeben der Stärke 7,7 in Bangkok eingestürzt ist.
Thailand, Bangkok: Rettungskräfte sind vor einem Hochhaus im Einsatz, das nach einem Erdbeben der Stärke 7,7 in Bangkok eingestürzt ist.Sakchai Lalit/AP/dpa

11.52 Uhr: Wissenschaftler rechnen mit Nachbeben in Myanmar

Wissenschaftler halten die Gefahr weiterer Erdbeben in Myanmar für sehr realistisch. „Wir gehen davon aus, dass Nachbeben stattfinden. Das ist ein typischer Prozess“, sagte der Geophysiker Oliver Heidbach vom Deutschen Geoforschungsinstitut (GFZ) in Potsdam der Deutschen Presse-Agentur.

Möglich seien Nachbeben-Serien, die in der Anzahl und Stärke mit der Zeit abnehmen. Die Wissenschaftler rechneten damit, dass es in den nächsten Stunden bis Tagen Nachbeben der Stärke 6 bis 6,5 geben könne. Es könne alternativ zu einem zweiten starken Beben kommen.

„Das ist von großer Bedeutung, weil dann die seismischen Wellen, die durch starke Nachbeben erzeugt werden, schon auf vorgeschädigte Gebäude treffen“, erklärte Heidbach. Rettungsarbeiten könnten dadurch erschwert oder sehr gefährlich werden.

11.49 Uhr: Auswärtiges Amt mahnt Deutsche in Thailand nach Erdbeben zur Vorsicht

Nach dem schweren Erdbeben in Südostasien hat das Auswärtige Amt Deutsche in Thailand zur Vorsicht aufgerufen. Deutsche Staatsbürger in Thailand sollten die Nachrichten verfolgen und die Verhaltenshinweise der örtlichen Behörden sowie ihres Reiseanbieters oder Hotels beachten, hieß es am Freitag in den aktualisierten Reisehinweisen des Auswärtigen Amtes. Deutsche Staatsbürger sollten sich in die Krisenvorsorgeliste des Ministeriums eintragen.

„Halten Sie Ihre Daten auf dem neuesten Stand und aktualisieren Sie diese, sollten Sie sich momentan nicht in Thailand aufhalten“, hieß es weiter. Besucher des südostasiatischen Landes sollten sich mit Verhaltenshinweisen bei Erdbeben vertraut machen.

Ein Rettungshelfer geht an der Stelle vorbei, an der ein im Bau befindliches Hochhaus nach einem Erdbeben der Stärke 7,7 zusammengebrochen ist.
Ein Rettungshelfer geht an der Stelle vorbei, an der ein im Bau befindliches Hochhaus nach einem Erdbeben der Stärke 7,7 zusammengebrochen ist.Sakchai Lalit/AP/dpa

11.11 Uhr: Mindestens drei Tote durch Gebäudeeinsturz in Bangkok

Nach dem schweren Erdbeben in Südostasien sind bei dem Einsturz eines im Bau befindlichen Hochhauses in der thailändischen Hauptstadt Bangkok mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Von den 81 Menschen, die von den Gebäudetrümmern verschüttet worden seien, seien mindestens drei tot, teilte der thailändische Vize-Regierungschef Phumtham Wechayachai am Freitag mit. Der Gebäudeeinsturz war durch ein Beben der Stärke 7,7 ausgelöst worden, dessen Zentrum im Nachbarland Myanmar lag.

Nach Angaben der Polizei handelte es sich bei dem eingestürzten Gebäude um ein 30-stöckiges im Bau befindliches Hochhaus. Einsatzkräfte suchten unter Bergen aus Beton und Stahl nach den Verschütteten. Zunächst hatten Rettungskräfte die Zahl der Verschütteten mit 43 angegeben.

10.27 Uhr: Tausende Menschen könnten betroffen sein

Das USGS warnte davor, dass in Folge der heutigen Erdbeben womöglich tausende Todesopfer zu erwarten seien. Erdbeben dieser Stärke verursachen oft immense Schäden. Zum Vergleich: 2005 sind in Indien und Pakistan bei einem Beben der Stärke 7,6 über 80.000 Menschen verstorben. Zuvor hatte Weihnachten 2004 ein starkes Seebeben vor der Insel Sumatra gewaltige Tsunamis ausgelöst, die Tod und Zerstörung an die Küsten des Indischen Ozeans brachten. Geschätzt 230.000 Menschen starben - darunter mehr als 500 Deutsche.

Die Region rund um das aktuelle Erdbeben ist bekannt für starke seismische Aktivität. Seit 1900 gab es dort mindestens sechs weitere Beben mit einer Stärke von 7 oder mehr – alle im Umkreis von etwa 250 Kilometern. Das letzte davon war 1990, mit einer Stärke von 7,0 – damals stürzten 32 Gebäude ein. Ein besonders starkes Beben ereignete sich 1912 südlich des heutigen Epizentrums mit einer Stärke von 7,9. Auch das Beben von 1988 (Magnitude 7,7) forderte zahlreiche Todesopfer, das nach Angaben der Geologischen Bundesanstalt der USA, USGS.

10.08 Uhr: Bericht – Tote bei Einsturz von Gotteshäusern in Myanmar

Mindestens 15 Menschen sind laut Medienberichten beim Einsturz einer Moschee in Myanmar im Anschluss an das heftige Erdbeben in dem südostasiatischen Land gestorben. Das berichtete die Nachrichtenagentur Khit Thit Media unter Berufung auf Rettungskräfte. Offizielle Angaben zu Todesopfern bleiben bisher aus. Der Einsturz passierte Medienberichten zufolge während eines Gottesdienstes.

Das in Myanmar herrschende Militär rief in mehreren Regionen den Ausnahmezustand aus.

9.51 Uhr: Mindestens zehn Tote in Myanmar

Die Nachrichtenagentur Khit Thit Media aus Myanmar berichtet von bisher zehn Todesopfern in dem Land. Bei dem schweren Erdbeben habe es in der Hauptstadt Naypyidaw zahlreiche Opfer gegeben. Wie Behördenvertreter mitteilten, waren in der Nähe eines der wichtigsten Krankenhäuser der Stadt zahlreiche Straßen beschädigt, es kam zu Staus und Verzögerungen bei Krankentransporten. Verletzte wurden teilweise auf den Straßen versorgt.

9.30 Uhr: 43 Bauarbeiter nach Erdbeben vermisst

Unter einem eingestürzten Hochhaus sollen mindestens 43 Bauarbeiter verschüttet worden sein, wie die Polizei von Bankok mitteilte. Das Gebäude befand sich noch in Bau.

Rettungskräfte sind vor einem Hochhaus im Einsatz, das nach einem Erdbeben der Stärke 7,7 in Bangkok eingestürzt ist.
Rettungskräfte sind vor einem Hochhaus im Einsatz, das nach einem Erdbeben der Stärke 7,7 in Bangkok eingestürzt ist.AP
Rettungskräfte tragen einen Verletzten von der Baustelle eines Hochhauses, das nach einem Erdbeben der Stärke 7,7 eingestürzt ist.
Rettungskräfte tragen einen Verletzten von der Baustelle eines Hochhauses, das nach einem Erdbeben der Stärke 7,7 eingestürzt ist.AP

8.59 Uhr: Erdbeben in Bangkok – Hochhaus eingestürzt

Die Auswirkungen waren in großen Teilen der Region zu spüren, so auch in Thailand und China. Zunächst gab es keine offiziellen Berichte über Schäden und Opfer in den südostasiatischen Ländern. Ein zweites Beben nur zwölf Minuten später soll die Stärke 6,4 gehabt haben. Im Großraum Bangkok leben mehr als 17 Millionen Menschen, von denen viele in Hochhäusern wohnen.

In sozialen Netzwerken kursiert ein bislang nicht verifiziertes Videos eines Hochhauses mit 30 Etagen, das spektakulär in sich zusammenstürzt. Es soll sich noch im Bau befunden haben. Berichten zufolge sollen allein hier 43 Arbeiter als vermisst gelten, diese Angaben bestätigte die Polizei am Freitagmorgen (deutscher Zeit). Ob es beim Zusammensturz Tote gegeben hat, ist noch unklar.

8.52 Uhr: Epizentrum des Erdbebens in Zentral-Myanmar

Das Epizentrum des Erdbebens befand sich in Zentral-Myanmar, etwa 50 Kilometer östlich von Monywa. In Mandalay, der zweitgrößten Stadt des Landes, stürzten Gebäude ein, während in Sagaing eine alte Brücke zusammenbrach. In Myanmar selbst stürzte unter anderem ein Hotel in dem Ort Aung Pan nahe der Stadt Mandalay ein, dort sollen viele Menschen eingeschlossen sein, wie Rettungskräfte in den sozialen Medien berichteten.

Die Erschütterung war so heftig, dass das Wasser aus Swimmingpools emporschoss, berichtet die Nachrichtenagentur AP. In dem Ort Aung Ban im Landesinneren kollabierte ein Hotel, viele Menschen sollen dort eingeschlossen sein, wie Rettungsteams in sozialen Medien berichteten.

In Bangkok bebte minutenlang die Erde, Menschen verließen in Panik ihre Häuser. Im Stadtteil Silom im Zentrum der Hauptstadt waren Tausende Menschen auf der Straße, viele rannten. Sofort waren auch Helfer im Einsatz, die die Menschen anleiteten, sich unter freien Himmel zu begeben und die Gebäude zu verlassen. Aus den Krankenhäusern wurden Patienten auf die Straßen gebracht.

Myanmar, Naypyitaw: Ein buddhistischer Mönch steht in den Trümmern eines beschädigten Gebäudes in einer Klosteranlage nach einem Erdbeben.
Myanmar, Naypyitaw: Ein buddhistischer Mönch steht in den Trümmern eines beschädigten Gebäudes in einer Klosteranlage nach einem Erdbeben.Aung Shine Oo/AP/dpa