Raketeneinschläge mitten in der ukrainischen Hauptstadt Kiew am Freitagmorgen. Der Krieg eskaliert wieder einmal! Laut Behördenangaben starb mindestens ein Mensch, als die russischen Raketen vom Typ Kinschal und Iskander in der Stadt einschlugen. Mehrere Personen wurden verletzt.
Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko erklärte, zwei Menschen seien in ein Krankenhaus eingeliefert worden. In vier Gebieten der Stadt hätten herabfallende Trümmer Autos und Gebäude in Brand gesetzt. „Die Rettungsdienste sind überall im Einsatz“, erklärte Klitschko.
Alarm in mehreren Gebieten der Ukraine
Zuvor hatte es in mehreren Regionen der Ukraine Raketenalarm gegeben. „Ballistische Rakete aus dem Norden“, hieß es in einer Warnung der ukrainischen Luftwaffe im Onlinedienst Telegram. Kurze Zeit später waren in Kiew laute Explosionen zu hören, wie eine Journalistin der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Dichter Rauch stieg über der ukrainischen Hauptstadt auf.
Nach ukrainischen Angaben sind bei den Attacken im Zentrum der Stadt auch sechs diplomatische Vertretungen beschädigt worden. Laut dem Außenministerium handelte es sich dabei um die Vertretungen von Portugal, Albanien, Argentinien, Nordmazedonien, Montenegro sowie der Palästinenser.
Die Vertretungen von Portugal, Argentinien, Albanien und Montenegro befinden sich im selben Gebäude. Portugals Außenminister Paulo Rangel verurteilte den Angriff scharf: „Es ist absolut inakzeptabel, dass Angriffe auf diplomatische Einrichtungen verübt werden“, sagte er lokalen Medien. Weiter sprach er von „relativ leichten Sachschäden“.
In seiner traditionellen Pressekonferenz zum Jahresende hatte Russlands Präsident Wladimir Putin am Donnerstag vorgeschlagen, ein „Hightech-Duell“ über Kiew abzuhalten. Damit wolle er seine Angabe testen, dass die neuartige russische Hyperschallrakete Oreschnik nicht von der ukrainischen Luftwaffe abgefangen werden kann.
Auch aus der südlichen Hafenstadt Cherson sowie aus weiteren ukrainischen Städten und Gemeinden wurden am Freitag Raketenangriffe gemeldet. In Cherson wurden offiziellen Angaben zufolge ein Mensch getötet und sechs weitere verletzt.

Die russischen Truppen rücken derzeit in der Grenzregion Charkiw im Nordosten der Ukraine vor. Bereits seit längerem versuchen sie, die strategisch wichtige Stadt Kupjansk einzunehmen. Im ersten Jahr des russischen Angriffskriegs war die Stadt schon einmal durch Russland besetzt worden. Der Ukraine gelang es allerdings im September 2022, diese zurückzuerobern.
Nach fast drei Jahren Krieg in der Ukraine hatte der russische Präsident Wladimir Putin erst am Donnerstag bei seiner Jahrespressekonferenz eine Waffenruhe abgelehnt. ■