Hübsches Sümmchen

Regierung verbrät halbe Million Euro für Reisen zu EM-Spielen

Nur nicht knausern, wir haben es ja – Angehörige der Bundesregierung haben sich ihre Fußballleidenschaft einiges kosten lassen und kräftig Steuergeld ausgegeben.

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Vor dem Spiel gegen Spanien noch ein kleines Selfie auf der Ehrentribüne: Gesundheitsminister Karl Lauterbach, Bundeskanzler Olaf Scholz und Innenministerin Nancy Faeser (alle SPD). Über eine halbe Million Euro kosteten den deutschen Steuerzahler die Ausflüge der Regierung zur Fußball-EM.
Vor dem Spiel gegen Spanien noch ein kleines Selfie auf der Ehrentribüne: Gesundheitsminister Karl Lauterbach, Bundeskanzler Olaf Scholz und Innenministerin Nancy Faeser (alle SPD). Über eine halbe Million Euro kosteten den deutschen Steuerzahler die Ausflüge der Regierung zur Fußball-EM.imago/Jan Huebner

Wer Fußball mag, schaut nicht auf den Euro, wenn es um den Stadionbesuch geht. Haben die Regierenden in Berlin auch nicht gemacht und es ein bisschen „krachen“ lassen. Anders gesagt: Die Kosten für Flugreisen von Mitgliedern der Bundesregierung zu Spielen der deutschen Nationalmannschaft bei der Fußball-Europameisterschaft belaufen sich auf gut 531.000 Euro. Das geht aus einer Antwort des Bundesverteidigungsministeriums auf eine Anfrage der Linken-Gruppe im Bundestag hervor, die der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag vorlag.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) flog gleich viermal mit der Flugbereitschaft des Verteidigungsministeriums zu EM-Spielen und wieder zurück nach Berlin. 

Kanzler Scholz düste gleich viermal zu EM-Spielen

Dabei wurde er teilweise von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), Innenministerin Nancy Faeser (SPD) und Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) begleitet. Jeweils einmal nutzten zudem Faeser und Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) separat davon die Flugbereitschaft, um zu einem EM-Spiel oder wieder weg davon zu gelangen. Über die Linken-Frage hatte zuerst die Zeitung „Welt“ berichtet.

„Wer für sechs angebliche Dienstreisen Kosten von über einer halben Million Euro verursacht, ist entweder völlig verantwortungslos oder endgültig abgehoben“, sagte der Vorsitzende der Linken-Gruppe im Bundestag, Sören Pellmann, der Zeitung. Die Flugbereitschaft dürfe „nicht die alternative Reisemöglichkeit für ein abendliches Unterhaltungsprogramm der Bundesregierung sein“. Pellman ergänzte: „Vermutlich aber ist die Flugbereitschaft aufgrund der kaputtgesparten Bahn für die Ministerinnen und Minister und den Kanzler das angenehmere Reisemittel.“

Wie sagt doch gleich der Volksmund zu solch einem (Flug-)Verhalten: Aus fremdem Leder ist gut Riemen schneiden. ■