Scholz spricht von „Terror-Tat“

Mann und Kind bei Messerangriff in Aschaffenburg getötet

In einem Park war eine Kindergruppe und Erzieherinnen von einem Afghanen mit einem Messer angegriffen worden.

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Aschaffenburg: Fahrzeuge von Feuerwehr und Rettungsdiensten stehen in der Nähe eines Tatortes.
Aschaffenburg: Fahrzeuge von Feuerwehr und Rettungsdiensten stehen in der Nähe eines Tatortes.Ralf Hettler/dpa

Blutige Gewalt in einem Park im fränkischen Aschaffenburg. Zwei Menschen – ein Kind (2) und ein Mann (41) – starben, nachdem sie mit einem Messer schwer verletzt wurden. Zwei weitere Personen wurden schwer verletzt. Bundeskanzler Scholz (SPD) sprach von einer „Terror-Tat“.

Der Täter –  ein Afghane – konnte kurz nach der Attacke festgenommen werden. Er war nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur vor dem tödlichen Angriff psychisch auffällig. Gemeldet war der 28 Jahre alte Afghane den Informationen zufolge zuletzt in einer Asylunterkunft in der Region.

Er hatte nach Medienberichten eine Kindergartengruppe zuerst in dem Park verfolgt und dann angegriffen. Er erstach einen kleinen Jungen und einen Zeugen, der dazwischen gehen und helfen wollte. Schwer verletzt wurde danach auch eine Erzieherin.

Bei einer zweiten zunächst festgenommenen Person konnte ein Tatverdacht ausgeschlossen werden. Es handelt sich um einen Zeugen. „Dieser wird derzeit vernommen“, schrieb die Polizei auf X.

Aschaffenburg: Rettungskräfte und Kriminaltechniker in der Nähe eines Tatortes auf einer kleinen Brücke.
Aschaffenburg: Rettungskräfte und Kriminaltechniker in der Nähe eines Tatortes auf einer kleinen Brücke.Ralf Hettler/dpa

Der tödliche Angriff ereignete sich nach Polizeiangaben gegen 11.45 Uhr im Park Schöntal. Der Tatort wurde weiträumig abgesperrt.

Hintergründe noch nicht restlos bekannt – Bahnverkehr unterbrochen

Bisher ist unklar, ob die Tat terroristisch motiviert war. Auch wenn Bundeskanzler Scholz bereits von einer „Terror-Tat“ sprach: „Zur Motivlage sind die Ermittlungen angelaufen“, sagte ein Polizeisprecher und bat darum, auf Spekulationen zu verzichten. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestehe nicht.

Der Verdächtige soll versucht haben, über Bahngleise zu fliehen. Daher wurde der Bahnverkehr in Aschaffenburg eingestellt. Züge von und nach Aschaffenburg waren nach Bahnangaben zurückgehalten worden. Wie groß die Auswirkungen auf den Regional- und Fernverkehr sein werden, war zunächst nicht absehbar.

Aschaffenburg: Bei einer Gewalttat in einem Park sind nach ersten Erkenntnissen zwei Menschen getötet worden, mehrere Menschen schwer verletzt.
Aschaffenburg: Bei einer Gewalttat in einem Park sind nach ersten Erkenntnissen zwei Menschen getötet worden, mehrere Menschen schwer verletzt.Ralf Hettler/dpa

Aschaffenburg liegt im bayerischen Regierungsbezirk Unterfranken, nahe der Landesgrenze zu Hessen. Der Park namens Schöntal befindet sich in der Innenstadt. Die Polizei ist dort immer mal wieder mit Fußstreifen unterwegs, wie der Sprecher sagte. Womöglich auch deshalb hätte der Täter rasch gefasst werden können.

Ob Zeugen der Tat dabei halfen, werde derzeit geklärt. Der historische Park, in dem sich die Tat ereignete, ist nach Stadtangaben etwas mehr als neun Hektar groß.

Nach dem Blutbad bittet die Polizei um Hilfe möglicher Zeugen. „Wir bereiten gerade ein Portal vor, mit dem Ihr uns Eure sachdienlichen Bilder und Videos zusenden könnt“, teilte das Polizeipräsidium Unterfranken auf X mit. Der Link soll zeitnah veröffentlicht werden. Augenzeugen des Vorfalls sollten sich zudem beim Polizeinotruf 110 oder einer Polizeidienststelle melden. ■