Aufs Schnitzel zu verzichten, kommt für die meisten Menschen hierzulande nicht infrage. Fleisch gehört zum Essen, im Schnitt wurden im vergangenen Jahr pro Kopf gut 53 Kilo verspeist. Wie wichtig ist dabei die Qualität des Fleisches? Wären die Deutschen bereit, mehr zu bezahlen, wenn es höhere ökologische Standards erfüllt? Einige ja. Hängt aber auch vom Alter ab.
Bio-Fleisch macht bislang nur einen geringen Teil des Fleischangebots aus, der Marktanteil lag 2022 nur bei knapp vier Prozent. Bio-Fleisch ist deutlich teurer, artgerechte Tierhaltung und umweltfreundliche Produktion haben ihren Preis. Den zu zahlen sind vor allem die jüngeren Menschen bereit, wie eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln zeigt.
Jüngeren ist nachhaltiges Fleisch was wert, Boomer bremsen
Demnach gaben 57 Prozent der Generation Z (das sind die Jahrgänge ab 1997) bei der Befragung an, sie seien bereit, für ökologische Standards beim Fleischkonsum mehr zu zahlen. Bei den sogenannten Millennials (1983–1996) waren es 50,8 Prozent.
Die Bereitschaft, für Bio-Fleisch tiefer in die Tasche zu greifen, ist bei den älteren Generationen weit geringer. Vor allem bei den Babyboomern, also den zwischen 1955 und 1964 Geborenen. Bei ihnen würden nur 40,2 Prozent höhere Fleischpreise akzeptieren, 39,1 Prozent sind dagegen, 20,7 Prozent antworteten mit teils/teils.
Bei der Generation X (Jahrgänge 1965 bis 1982) liegt die Zustimmung zu höheren Fleischpreisen aufgrund tier- und umweltfreundlicherer Standards bei 43,4 Prozent. Mit 43,5 Prozent ist sie bei der sogenannten stillen Generation, also bei denjenigen, die vor 1955 geboren wurden, fast identisch.

Ob sich Menschen aber tatsächlich so tierfreundlich und umweltbewusst verhalten, wie sie in einer Umfrage sagen? Um Verbraucher gut zu informieren und die Entscheidung beim Fleischkauf zu erleichtern, seien klare und verständliche Herkunfts- und Tierwohlkennzeichnungen hilfreich, heißt es in der Zusammenfassung der IW-Studie. Nachhaltiger Konsum könne unter anderem damit gefördert werden, indem Bio-Produkte im Supermarkt sichtbarer platziert würden. Auf Produktionsseite sollte es etwa Investitionsanreize für tierwohlgerechte Betriebe geben.


