Er ist zwar nur einen Zentimeter groß – aber sehr gefräßig: Der Japankäfer macht sich über mehr als 400 Pflanzenarten her. Die Sorge vor einer Ausbreitung der invasiven Art in Deutschland ist groß. Immer weiter dringt er von Südeuropa nach Norden vor. Und zum ersten Mal reagiert eine Großstadt mit drastischen Einschränkungen, um das gefährliche Tier zu stoppen!
Die Stadt Freiburg im Breisgau (Baden-Württemberg) schlägt Alarm, nachdem im Bereich des Güterbahnhofs der Schwarzwaldmetropole in diesem Jahr zahlreiche Japankäfer gefunden wurden. Es gibt die Vermutung, dass sie eingeschleppt wurden.
Stadt verhängt Bewässerungsverbote
Um die weitere Ausbreitung des gefräßigen Käfers zu verhindern, müssen sich die Bürger in einigen Stadtteilen jetzt an Auflagen halten. Seit dem heutigen Freitag dürfen in einer sogenannten Befallszone nördlich der Innenstadt etwa Rasen und Grünflächen nicht mehr bewässert werden, wie das Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald mitteilt. Das gilt bis zum 1. September. Für die Ausfuhr von Pflanzen und Erde aus diesem Schutzbereich gelten zudem strenge Regeln.

Hintergrund der Einschränkung: Die Weibchen des Japankäfers legen ihre Eier bevorzugt in feuchten oder bewässerten Grasflächen ab. Aus den Eiern schlüpfen dann Larven, die Graswurzeln fressen und Schäden an Wiesen und Rasenflächen anrichten.
Der Japankäfer kann in der Landwirtschaft besonders starke Schäden verursachen. Er gilt in der EU als Schädling, der systematisch bekämpft werden muss. Die Insektenart fällt über Obstplantagen, Weinberge, Wälder, Grünanlagen und Gärten her und ist bei mehr als 400 Pflanzenarten in der Lage, alles kahlzufressen. Natürliche Feinde habe der Japankäfer in unseren Breiten keine. Die Sorge vor einer Ausbreitung der invasiven Art in Deutschland ist daher entsprechend groß. Die Gesundheit von Mensch und Tier bedroht der Schädling jedoch nicht.

Japankäfer einfangen und Fund melden
Der Japankäfer ist etwa einen Zentimeter groß, hat einen metallisch glänzenden grünen Kopf und braune Flügel. Auffallend sind fünf weiße Haarbüschel an jeder Hinterleibseite sowie zwei weitere am Ende des Hinterleibs.
Wer einen verdächtigen Käfer entdeckt, soll ihn laut dem Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) in Karlsruhe zum Beispiel mit einem Glas einfangen und fotografieren. Das Foto kann unter Angabe des Fundortes an pflanzengesundheit-kaefer@ltz.bwl.de gesendet werden