Die Lage in Nahen Osten eskaliert, die Angst vor einer militärischen Konfrontation zwischen dem Iran und Israel wächst. Die Mullahs in Teheran ergehen sich in wüsten Drohungen gegenüber Israel.
Der Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden (IRGC) droht Israel mit einem breiten Gegenschlag verbündeter Milizen in der Region. „Das kriminelle und terroristische zionistische Regime (Israel) und seine Unterstützer müssen mit dem heiligen Zorn der Widerstandsgruppen rechnen“, poltert General Hussein Salami nach Angaben des Webportals der Revolutionsgarden.
Zu den nichtstaatlichen Verbündeten des Irans zählen die Huthi im Jemen und die Hisbollah-Miliz im Libanon, auch im Irak und Syrien gibt es Iran-treue Milizen.
In einem Schreiben an Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah sprach der Kommandeur von einer harten und blutigen Rache. Israel werde für die Tötung von Hamas-Auslandschef Ismail Hanija und Hisbollah-Kommandeur Fuad Schukr einen hohen Preis bezahlen müssen, schrieb Salami. Israel hat sich zu dem Tod von Hanija bisher nicht geäußert. Die islamistische Hamas und der Iran machen Israel aber dafür verantwortlich.
Die iranischen Revolutionsgarden erklärten am Sonnabend, Hanija sei durch ein „Kurzstreckengeschoss“ mit einem etwa sieben Kilogramm schweren Sprengkopf niedergestreckt worden. Dieses sei von außerhalb der Gästeunterkunft der Revolutionsgarden abgefeuert worden, in der sich Hanija während seines Besuchs zur Amtseinführung des iranischen Präsidenten Massud Peseschkian aufhielt. Bei dem Beschuss sei Israel „von den USA unterstützt“ worden, hieß es.
Tel Aviv und Haifa im Visier der Mullahs in Teheran
In einem Artikel der erzkonservativen iranischen Zeitung „Kayhan“ hieß es, bei einem iranischen Vergeltungsangriff zählten die israelischen Küstenstädte Tel Aviv und Haifa „zu den Zielen“. Es werde dabei „schmerzhafte menschliche Verluste“ geben. Am Freitagabend sprach ein Moderator im iranischen Staatsfernsehen von „erstaunlichen und bedeutsamen Vorkommnissen“, die sich in den „kommenden Stunden“ in Israel ereignen würden.
Wegen Hanijas Tod schwor auch Irans Armeechef Mohammed Bagheri „Blutrache“ gegen Israel. Die Streitkräfte prüfen demnach nur noch Zeitpunkt und Ausführung eines Vergeltungsschlags. „Sicher ist nur, dass die Zionisten (Israel) diese Tat bitter bereuen werden“, so der General.
USA entsendet weitere Marine-Einheiten
Das US-Verteidigungsministerium kündigte die Entsendung zusätzlicher Kriegsschiffe und Kampfjets zum Schutz von US-Kräften und zur Verteidigung Israels an. Verteidigungsminister Lloyd Austin habe unter anderem die Entsendung zusätzlicher Kreuzer und Zerstörer in den Nahen Osten und in Gebiete unter dem Europäischen Kommando der USA beordert, erklärte eine Pentagon-Sprecherin.
Eine Flugzeugträgerkampfgruppe unter der Führung des Flugzeugträgers USS Abraham Lincoln werde die Gruppe unter Führung der USS Theodore Roosevelt in der Region ersetzen. Zudem unternehme das Pentagon Schritte gegen eine weitere regionale Eskalation durch den Iran oder dessen Partner.
Seit dem beispiellosen Massaker in Israel durch die Hamas und andere terroristische Gruppen führt das israelische Militär Krieg gegen die Palästinenserorganisation im Gazastreifen und hat mehrere führende Köpfe ausgeschaltet. ■