Heli stürzt in die Mulde

Grimma: Hubschrauber der Bundeswehr abgestürzt

Paddler finden Hubschrauber-Wrack in der Mulde bei Grimma in Sachsen. In Ludwigsfelde kreist ein Hubschrauber ewig um den Kiez. Was ist da los?

Author - Berliner KURIER
Teilen
Ein Helikopter ist in der Nähe von Grimma in Sachsen in einen Fluss gestürzt.
Ein Helikopter ist in der Nähe von Grimma in Sachsen in einen Fluss gestürzt.Sören Müller/ dpa

In Sachsen stoßen Paddler auf dem Fluss Mulde auf ein Wrack. Bald wird klar: Es ist ein Helikopter der Bundeswehr. Dann wird die Fundstelle zum militärischen Sperrbereich erklärt. Mitten im Fluss liegen Trümmerteile. Wie ein Wal aus Blech ragt ein dunkles Ungetüm halb aus dem Wasser, so zeigen es Bilder vom Fundort.

Die Feuerwehr des sächsischen Landkreises südöstlich von Leipzig ist schnell vor Ort und bestätigt: Es handelt sich um einen Hubschrauber. Wenig später teilt das Bundesverteidigungsministerium offiziell mit, dass ein Helikopter der Bundeswehr auf einem Übungsflug abgestürzt sei. Am Abend herrscht dann traurige Gewissheit: Mindestens zwei Besatzungsmitglieder sind ums Leben gekommen, wie Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) nach einem Besuch an der Unglücksstelle erklärte. Eine Person werde noch vermisst, nach ihr werde gesucht.

Ein Hubschrauber (rechts) treibt in der Nähe von Grimma in Sachsen in der Mulde.
Ein Hubschrauber (rechts) treibt in der Nähe von Grimma in Sachsen in der Mulde.dpa

Sachsen: Hubschrauber der Bundeswehr stürzt in Fluss

Die Besatzung gehörte laut Pistorius zum Hubschraubergeschwader 64 aus Holzdorf auf der Grenze zwischen Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Holger Neumann, Inspekteur der Luftwaffe, sprach von einem schwarzen Tag für die Luftwaffe. Die sehr erfahrene Besatzung sei um 9.00 Uhr zu einem Trainingsflug gestartet, um 11.30 Uhr sei der Hubschrauber als vermisst gemeldet worden.

Die Bild-Zeitung hatte zuvor berichtet, die Bundeswehr vermisse einen Hubschrauber und den Piloten. Vor Ort seien große Mengen Kerosin ausgetreten, das Wrack liege mittig im Fluss und sei schwer zugänglich, sagte der Feuerwehrsprecher der Deutschen Presse-Agentur.

In Ludwigsfelde sucht die Polizei einen Mann

Nur wenige Stunden vorher sorgte ein kreisender Polizeihubschrauber am späten Montagabend, dem 28. Juli, in Ludwigsfelde für Aufsehen. Laut einem KURIER-Leser drehte der Helikopter rund 45 Minuten lang seine Runden über dem Kiez, von etwa 23:30 bis 00:15 Uhr. „Man fragte sich schon, was ist da los?“, schildert der Augenzeuge. Zeitweise soll der Hubschrauber sogar minutenlang an Ort und Stelle in der Luft gestanden haben und mit seinem Suchscheinwerfer die Gegend ausgeleuchtet haben, so der Eindruck des Lesers.

Am nächsten Morgen kommt Licht ins Dunkle. Die Polizei ermittelte in einem Fall von häuslicher Gewalt. Der Einsatz am Abend war erfolglos, allerdings konnte der Mann am Dienstagvormittag durch weitere Ermittlungen der Polizei in Ludwigsfelde gefasst werden.