Übergabe an das Rote Kreuz

Hamas: Drei israelische Geiseln im Gazastreifen freigelassen

Die Hamas hatte die drei Frauen vor über einem Jahr aus Israel entführt. Für die drei Frauen sollen rund 90 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden.

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Hamas-Terroristen umringen Fahrzeuge des Internationalen Roten Kreuz.
Hamas-Terroristen umringen Fahrzeuge des Internationalen Roten Kreuz.Omar AL-QATTAA/AFP

Drei israelische Geiseln sind von der islamistischen Hamas am Sonntag im Gazastreifen dem Roten Kreuz übergeben worden. Dies teilte die Terror-Organisation der Palästinenser mit.

Es handelt sich bei ihnen um die Zivilistinnen Romi Gonen (24), Emily Damari (28) und Doron Steinbrecher (31). Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie die drei Frauen in einem Fahrzeug in Gaza von einer großen Menge umringt wurden. Bewaffnete Hamas-Mitglieder begleiteten die Frauen und drängten die Menschen zurück. Die Geiseln stiegen aus dem Fahrzeug aus.

Die freigelassenen Hamas-Geiseln Emily Damari, Romi Gonen and Doron Steinbracher (v. l.)
Die freigelassenen Hamas-Geiseln Emily Damari, Romi Gonen and Doron Steinbracher (v. l.)AFP

Terroristen hatten die Frauen während des Massakers in Israel am 7. Oktober 2023 verschleppt und seitdem im Gazastreifen festgehalten. Für die drei Frauen sollen später rund 90 palästinensische Häftlinge - vor allem Frauen und Minderjährige - aus israelischen Gefängnissen entlassen werden.

Geiseln sollen in Krankenhaus gebracht werden - und dort Familien treffen

Romi Gonen wurde vom Nova-Musikfestival nahe der Grenze zum Gazastreifen entführt und dabei verletzt. Der Vater der 24-Jährigen sagte der Nachrichtenseite ynet vor der Freilassung, die Familie habe mehr als 11.000 Stunden auf diesen Moment gewartet.

Die beiden anderen Frauen wurden aus ihren Häusern im Kibbuz Kfar Aza als Geiseln entführt. Emily Damari hat neben der israelischen auch die britische Staatsbürgerschaft. Doron Steinbrecher besitzt zusätzlich die rumänische Staatsangehörigkeit.

Jubel in Israel über die Freilassung der Geiseln.
Jubel in Israel über die Freilassung der Geiseln.Menahem Kahana/AFP

Vom Roten Kreuz (IKRK) sollen sie einer Spezialeinheit der israelischen Armee übergeben werden. Von dort sollen die Frauen für eine erste Untersuchung zu einer Armeeeinrichtung nach Israel in Gaza-Grenznähe gebracht werden und dort ihre Mütter treffen. Per Hubschrauber sollen sie schließlich in eine Klinik bei Tel Aviv überführt werden und dort weitere Angehörige treffen.

94 Geiseln weiter in der Gewalt der Hamas

Im Gazastreifen werden nun noch 94 aus Israel Verschleppte festgehalten. In den kommenden sechs Wochen, der ersten Phase des Deals, sollen noch 30 weitere Geiseln freigelassen werden. In einer Woche sollen zunächst weitere vier Entführte freikommen. Im Gegenzug war vereinbart worden, dass Israel für die insgesamt 33 Geiseln 1.904 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlässt.

Zuvor war am Vormittag im Gaza-Krieg eine vorübergehende Waffenruhe in Kraft getreten. In den nächsten Wochen wollen Hamas und Israel über weitere Schritte verhandeln. Ziel ist der vollständige Rückzug des israelischen Militärs aus Gaza und die Freilassung der letzten Geiseln. Wird keine Einigung erzielt, könnten die Kämpfe weitergehen.

Der Gaza-Krieg war nach dem Überfall der Hamas und anderer terroristischer Gruppen auf Israel im Oktober 2023 mit rund 1200 Toten ausgebrochen.