Blackout in Spanien, Frankreich und Portugal. In weiten Teilen der Länder ist komplett der Strom ausgefallen. Die Auswirkungen sind enorm. Der Fährverkehr wurde eingestellt, ebenso der Zugverkehr, Sportveranstaltungen wurden abgesagt. Die Kanaren und Balearen sollen nicht betroffen gewesen sein.
In Spanien, Frankreich und Portugal gibt es einen weitreichenden Stromausfall. Ob es sich dabei um einen Hackerangriff oder eine sonstige Störung des Systems handelt, ist unklar. „Pläne zur Wiederherstellung der Stromversorgung“ seien in die Wege geleitet worden, teilte der spanische Stromnetzbetreiber Red Eléctrica auf der Plattform X mit. Man habe im Norden und Süden des Landes angefangen, die Versorgung wieder herzustellen.
Am Abend war die Energieversorgung zu 20 Prozent wieder hergestellt. „Mehr als ein Fünftel des Bedarfs der (Iberischen) Halbinsel“ sei wieder hergestellt, erklärte der Netzbetreiber Red Eléctrica im Onlinedienst X. Der Strom stamme aus Kraftwerken im Land und aus Frankreich. Die Stromversorgung im restlichen Land werde „schrittweise“ wieder hergestellt. Nach der Ursache werde gesucht.
Reporterinnen und Reporter der Deutschen Presse-Agentur meldeten sowohl aus den spanischen Großstädten Madrid als auch aus Barcelona, dass es am Montagmittag keinen Strom gab. Betroffen war demnach auch das Masters-1000-Tennisturnier in Madrid, das zunächst unterbrochen wurde.
Hackerangriff auf die Stromnetze nicht ausgeschlossen
Spaniens Eisenbahngesellschaft Renfe meldete, dass um 12.30 Uhr (Ortszeit) das gesamte nationale Stromnetz ausgefallen sei, an allen Bahnhöfen seien die Züge stehen geblieben und nicht abgefahren. Auch der Fährverkehr is massiv gestört.

Die spanische Zeitung „El País“ sprach von einem „massiven Stromausfall“, allerdings nur auf dem Festland. Laut Reportern waren die Kanarischen oder Balearischen Inseln nicht betroffen.
Im Nachbarland Portugal erstrecke sich ein drastischer Blackout in mehreren Gebieten, von Norden bis in den Süden des Landes, berichtete der Sender RTP.
Nähere Infos zum Ausmaß des Stromausfalls sowie zur Ursache lagen der dpa zunächst nicht vor. Spaniens nationale Cybersicherheitsbehörde INCIBE untersuche, ob ein Hackerangriff hinter dem Stromausfall stecken könnte, schrieb „El País“.
Im in den Pyrenäen gelegenen Kleinstaat Andorra dauerte der Stromausfall dagegen nur wenige Sekunden, meldete der Energieversorger FEDA auf X. Der Ausfall sei auf spanischer Seite verursacht worden und die Elektrizität dank der „automatischen Wiederverbindung mit der aus Frankreich kommenden Leitung“ umgehend wiederhergestellt worden.
Angesichts des massiven Stromausfalls in Spanien, Portugal und Teilen Südfrankreichs suchen die EU-Kommission und Behörden vor Ort nach Angaben aus Brüssel nach den Ursachen. Die Kommission sei im Kontakt mit den Behörden in Spanien und Portugal, „um die Ursache und die Auswirkungen der Situation zu verstehen“, teilte eine Sprecherin in Brüssel am Montag mit.
Stromnetz-Reparatur dauert mindestens halben Tag
Die EU-Kommission verwies auf ein EU-weit koordiniertes Vorgehen, um das Stromnetz wieder zum Laufen zu bringen. „Alle Pläne zur Wiederherstellung der Energieversorgung wurden aktiviert – in Zusammenarbeit mit den europäischen Energieproduzenten und Betreibern“, erklärte auch der portugiesische Betreiber REN.
„Wenn alles gut geht, kann man von einem Zeitraum zwischen sechs und zehn Stunden sprechen“, sagte der Chef der Wartungsabteilung des Netzbetreibers Red Eléctrica, Eduardo Prieto, am Montag dem Radiosender Cadena Ser. Auf der gesamten iberischen Halbinsel war gegen 12.30 Uhr MESZ der Strom ausgefallen.