An US-Grenze festgenommen

Berliner Tattoo-Künstlerin schmort seit 18 Tagen in Trumps Abschiebeknast

Die Berliner Tattoo-Künstlerin reiste mit einem gültigen Visum aus Mexiko in die USA ein. Trotzdem wurde sie in den Abschiebeknast gesteckt.

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Die Berlinerin Jessica (l.) und ihre Freundin Amelia Nikita. Beide sind Tattoo-Künstlerinnen.
Die Berlinerin Jessica (l.) und ihre Freundin Amelia Nikita. Beide sind Tattoo-Künstlerinnen.Instagram

Sie sitzt im US-Abschiebeknast, dabei wolle Jessica Brösche sich gar nicht ins Land schmuggeln. Die Berliner Tattoo-Künstlerin wird seit 18 Tagen in dem Trump-Gefängnis festgehalten. Der Verdacht der US-Behörden: Jessica Brösche habe in den USA arbeiten wollen, ohne das anzumelden.

Es ist ein Alptraum, der jedem passieren kann: US-Behörden nehmen dich an der Grenze fest und stecken dich in den Abschiebeknast. Der Berliner Tattoo-Künstlerin Jessica Brösche passierte genau das, offenbar, weil sie ihr Arbeitsbesteck im Gepäck hatte.

Die Berlinerin reiste mit einem gültigen Visum aus Mexiko in die USA ein. Von der Sicherheitsprüfung an der Grenze kam sie dann allerdings nicht mehr zurück. US-Präsident Donald Trump (78) hatte zuvor mehrfach angekündigt, Millionen irregulärer Migranten abzuschieben.

Freunde von Jessica machen sich jetzt im Internet für die Freilassung der 29-Jährigen stark. Die „Bild“-Zeitung (Bezahlschranke) zitiert eine Freundin von Jessica: „Zwei Monate wollte sie mich in Los Angeles besuchen“, sagt ihre Freundin Amelia Nikita Lofving . Die 37-Jährige ist ebenfalls Tattoo-Künstlerin. Sie kennt Jessica aus ihrer gemeinsamen Berliner Zeit, beide wurden beste Freundinnen.

Die Internet-Kampagne für die Tattoo-Künstlerin Jessica.
Die Internet-Kampagne für die Tattoo-Künstlerin Jessica.Instagram

Lofving und andere haben jetzt eine Social-Media-Kampagne zur Freilassung von Jessica gestartet. Und sie warnen ausländische Touristen ausdrücklich davor, in die USA zu reisen. Eine US-Tiktokerin meint: „Es ist nicht mehr sicher hier. Jeder kann von der ICE verhaftet werden.“

Auswärtiges Amt kümmert sich um Fall der Berliner Tattoo-Künstlerin

Das News-Portal „20 Minuten“, das zuerst über den Fall berichtet hatte, nahm Kontakt mit dem Auswärtigen Amt auf. Die deutsche Behörde antwortete: „Unsere Kolleginnen und Kollegen am Generalkonsulat Los Angeles stehen zu dem Fall in fortwährendem Kontakt mit den US-amerikanischen Behörden und den Familienangehörigen und bemühen sich um eine Lösung. Wir bitten um Verständnis, dass wir uns aus Gründen des Schutzes der Persönlichkeitsrechte der Betroffenen nicht zu weiteren Details der konsularischen Betreuung äußern können.“

Für Jessicas Mutter Birgit Brösche (64) ist die Geschichte ein Schock. Sie konnte erst am Dienstag mit ihrer Tochter reden. Die Familie sei mit dem deutschen Generalkonsulat in Kontakt und mittlerweile sei auch eine Anwältin eingeschaltet worden. Jessica befindet sich zurzeit im Otay Mesa Detention Center in San Diego.

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