Es knallt immer häufiger in der Hauptstadt: Berlin wird zum Brennpunkt spektakulärer Geldautomaten-Sprengungen. Die Täter schlagen gnadenlos zu, hinterlassen Trümmer, Verwüstung – und manchmal machen sie auch Beute.
44 Mal sprengten Kriminelle im Jahr 2024 Geldautomaten in Berlin – ein gefährlicher Rekord, der nicht nur die Polizei alarmiert. Besonders dramatisch: Allein in den letzten beiden Monaten des Jahres knallte es neunmal. In vier Fällen landeten die Gangster auch einen Volltreffer und sackten viel Geld ein.
Insgesamt kamen die Täter in 17 Fällen an die Beute. Das sind zwar weniger Erfolge als 2023, aber die Zahlen zeigen doch einen besorgniserregenden Trend: 2020 gab es gerade einmal vier Taten, 2021 waren es schon 26. Experten sprechen von einer Explosion der Kriminalität – im Wortsinn.
Sprengstoff statt Gas – die neue Waffe der Geldautomatenknacker
Die Polizei erklärt: Statt Gas greifen die Banden immer häufiger zu hochgefährlichem Sprengstoff. Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) warnt: „Es ist nicht hinnehmbar, dass Kriminelle wiederholt mit brachialer Gewalt vorgehen und dabei teils immense Gefahren für Anwohnerinnen und Anwohner schaffen“.

Brisant ist dieser Fall: Ein Mann wurde am S-Bahnhof Neukölln mit explosivem TATP erwischt, einem Sprengstoff, der auch bei Terroranschlägen in Paris und Brüssel eingesetzt wurde. Er konnte fliehen, starb aber bei einem Unfall mit Sprengstoff in Niedersachsen. Sein Komplize aus Moldau ist noch auf der Flucht.
Nicht nur Berlin ist betroffen. Bundesweit erreichten die Geldautomaten-Sprengungen 2022 mit 496 Fällen einen erschreckenden Höchststand. 2023 ging die Zahl leicht zurück, doch der Schaden bleibt immens: Die Versicherungsbranche schätzt ihn allein für 2023 auf 95 Millionen Euro.
In Deutschland gibt es etwa 50.000 Geldautomaten. Für kriminelle Banden sind sie eine Goldgrube, und die Gefahr bleibt. Während einige Bundesländer über weniger Sprengungen berichten, nimmt die Angst in der Hauptstadt weiter zu.
Was sagen Sie zu dem Thema? Schicken Sie uns Ihre Meinung an leser-bk@berlinerverlag.com. Wir freuen uns auf Ihre Nachrichten! ■