Frau erstochen

Küchenmesser-Mord: Sohn des Opfers musste alles mitansehen

Yalda H. schleppte sich nach den Stichen noch in den Hausflur, verblutete. Auf der Anklagebank in Berlin sitzt Aziz M. aus Afghanistan.

Author - Berliner KURIER
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Der Angeklagte Aziz M. sitzt seit Dienstag in Berlin vor Gericht.
Der Angeklagte Aziz M. sitzt seit Dienstag in Berlin vor Gericht.Pressefoto Wagner

Der Vater auf der Anklagebank in Berlin, der Sohn im Femizid-Prozess um den Tod seiner geliebten Mutter als Zeuge: „Er hatte ein Küchenmesser in der Hand, ich sah den letzten Stich.“

Aziz M. (44) aus Afghanistan reckte den Hals, um seinen ältesten Sohn im Blick zu haben. Amir M. immer wieder weinend: „Als meine Mutter aus der Küche fliehen wollte, stach er ihr in den Rücken.“

Der Vater tötete Yalda H. (37), nahm seinen vier Kindern die Mutter. Davon ist der Staatsanwalt überzeugt. Am Morgen des 17. April gab es in der Wohnung der Frau in der Walkenrieder Straße in Berlin-Neukölln Streit. Die Anklage: „In dessen Verlauf fasste der Mann den Entschluss, sie zu töten.“ Der Richter: „Eine Verurteilung wegen Mordes kommt in Betracht.“

Vier Stiche von vorn, einer in den Rücken

Tatwaffe: Ein Küchenmesser, 20 Zentimeter lang die Klinge. Während die Kinder noch schliefen, soll er seine Frau attackiert haben. Amir wachte auf, schubste ihn noch weg. Vier Stiche von vorn, einer in den Rücken. Yalda H. schleppte sich noch in den Hausflur, verblutete.

Der Sohn über die brutalen Szenen in der Ehe: „Vater hat sie geschlagen, er zog an den Haaren, warf Geschirr. Er war so eifersüchtig.“ Die Mutter habe beteuert: „Ich habe keinen anderen Mann.“ Wegen der Kinder habe sie keine Scheidung gewollt.

Aziz M. soll Ende 2024 wegen einer anderen Frau gegangen sein. Die Beziehung scheiterte bald, er wollte zurück zu Yalda H., mit der er 2016 nach Deutschland gekommen war. Der Sohn: „Er überredete sie auch, eine Anzeige gegen ihn zurückzunehmen.“ Fortsetzung: 7. Oktober. (KE.)