Es breitet sich in den Straßen Berlins unaufhaltsam aus, Kokain! Wir reden über einen Drogenanstieg, der in aktuellen Polizeistatistiken beunruhigend deutlich wird. Während andere Rauschmittel wie Cannabis, Ecstasy und Heroin in den vergangenen Jahren durchaus Schwankungen erlebten, bedingt auch durch die Schatten der Corona-Pandemie, zeigt Kokain eine bedrohliche Tendenz – und zwar steil nach oben. Die Antwort des Berliner Senats auf eine Anfrage der Linken enthüllt eine düstere Realität.
Im vergangenen Jahr verzeichnete die Polizei mehr als 16.000 Verstöße gegen das Rauschgiftverbot mit über 12.700 Verdächtigen. Das ist eine alarmierende Zahl, vor allem weil 3600 Delikte den dunklen Sphären des Handels und Schmuggels zugeordnet werden können. Kokain, einschließlich der gefährlicheren Crack-Variante, habe die Szene mit 2043 Fällen allein im letzten Jahr dominiert, so der Berliner Senat. Ein Anstieg, der die ohnehin schon besorgniserregenden Zahlen von 2021 (rund 1700 Fälle), 2019 (circa 1300 Fälle) und 2017 (unter 900 Fälle) in den Schatten stellt.
Die Entwicklung spiegelt sich auch im Handel und Schmuggel von Kokain wider. 2017 waren es in Berlin noch rund 300 registrierte Straftaten, 2019 bereits 437, 2021 über 730 und im letzten Jahr brutale 1186 Fälle. Im Vergleich dazu verzeichnete die Polizei im vergangenen Jahr 7263 allgemeine Verstöße gegen Cannabis, während es bei Heroin etwa 600 waren. Amphetamine wurden 966-mal gezählt, wobei 318 Fälle Ecstasy und 233 Crystal Meth betrafen. Keine dieser Drogen verzeichnet aber einen derart explosiven Anstieg wie Kokain.
Kokain entwickelte sich von der Schickeria-Droge zur Partydroge Nummer eins
In den vergangenen zehn bis 15 Jahren hat sich Kokain von einer Schickeria-Droge in wohlhabenden Städten zu einer weitverbreiteten Partydroge entwickelt, die nicht nur in Großstädten wie Berlin, sondern auch in kleineren Gemeinden Einzug hält. Chemische Analysen von Abwässern verdeutlichen diese Verbreitung. Einst als Luxusdroge in München bekannt, wird Koks heute sowohl in Techno-Clubs als auch auf Studentenpartys konsumiert.
In Berlin kann Kokain sogar per Telegram-Messenger rund um die Uhr per Lieferservice bestellt werden. Obwohl die sogenannten Koks-Taxis ständig von der Polizei aus dem Verkehr gezogen werden, finden die Drogenhändler schnell Ersatzfahrer. Der Weg des Kokains aus Süd- und Mittelamerika über Containerschiffe nach Rotterdam, Antwerpen und Hamburg und seine Verteilung über ganz Europa sind Teil eines undurchsichtigen Netzwerks, das die dunklen Schatten der Großstadt durchzieht.
Kokain ist eine psychoaktive Substanz, die das zentrale Nervensystem beeinflusst. Das ist seine Wirkung
Euphorie und gesteigerte Energie: Kokain verstärkt die Freisetzung von Neurotransmittern wie Dopamin, Noradrenalin und Serotonin im Gehirn. Dies führt zu einem intensiven Gefühl von Euphorie, gesteigerter Energie und gesteigertem Wohlbefinden.
Erhöhte Wachsamkeit und Konzentration: Die stimulierende Wirkung von Kokain führt meist zu einem Anstieg der Wachsamkeit, Konzentration und Aufmerksamkeit. Menschen, die Kokain konsumieren, können sich oft wacher und fokussierter fühlen.
Erhöhter Redefluss: Kokain löst die Zunge, es gibt einen gesteigerten Redefluss. Die Hemmungen nehmen ab.
Verminderter Appetit: Kokain unterdrückt den Appetit stark, was zu einem vorübergehenden Gewichtsverlust führen kann.
Erhöhte Herzfrequenz und Blutdruck: Kokain wirkt stimulierend auf das Herz-Kreislauf-System, was eine Erhöhung von Herzfrequenz und Blutdruck mit sich bringt.
Gesteigertes Selbstvertrauen: Der euphorisierende Effekt von Kokain führt oft zu gesteigertem Selbstvertrauen und einer generellen Empfindung von Macht und Kontrolle. ■