Krasse Drogen-Beichte der Radsport-Legende

Jan Ullrich: „Kokain in Massen genommen, Whiskey wie Wasser getrunken!“

Der frühere Tour-de-France-Sieger Jan Ullrich schockt mit Koks-Geständnis.

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Radsport-Legende Jan Ullrich im Jahr 2012. 
Radsport-Legende Jan Ullrich im Jahr 2012. Kicker Sperber/imago Sportfotodienst

Jan Ullrich war einst unser Radsport-Held, der einzige deutsche Tour-de-France-Sieger. Doch seine Karriere war von Dopingvorwürfen begleitet. Danach sorgte er mehrfach mit Eskapaden und Skandalen für Schlagzeilen. Nun gibt Jan Ullrich neue Einblicke in seine Sportlerzeit und seine Lebenskrise.

In einer vierteiligen Doku packt die Tour-Legende aus. Im Jahr 2018 hatte Jan Ullrich einen schweren Absturz mit Alkohol und Drogen. Wie schlimm es wirklich um ihn stand, verrät der 49-Jährige jetzt in „Jan Ullrich – Der Gejagte“. „Mir ging’s auch richtig scheiße. Ich habe Kokain in Massen genommen. Ich habe Whiskey wie Wasser getrunken. Bis kurz vor Exitus“, gesteht Ullrich in einem Werbeclip für die Doku.

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Die am 28. November erscheinende Amazon-Serie will in vier Folgen einen „kritischen Blick auf die Karriere, die Erfolge, die Abstürze und die Persönlichkeit“ des gebürtigen Rostockers werfen. Auch wird Jan Ullrich wohl umfassender als bisher über Doping auspacken.

Jan Ullrich packt über Doping aus

„Dass ich niemanden betrogen habe, war falsch. Für mich war das auf meine Gegner getrimmt, aber die Fans gehören natürlich auch dazu“, sagte Ullrich in dem Werbeclip. Schon im September 2022 hatte der Tour-de-France-Sieger von 1997 gesagt, er wolle in der Serie seine Geschichte erzählen, „die ganze Geschichte“. Oft hatte Ullrich Dopingvorwürfe mit dem Satz bestritten: „Ich habe nie jemanden betrogen.“

In der Serie kommt nicht nur sein großer Rivale Lance Armstrong zu Wort, sondern auch der spanische Doping-Arzt Eufemiano Fuentes. „Sie fragten mich nach der Wunderformel, um Sieger zu werden“, sagte Fuentes. Auf wen sich das bezieht, wird in dem fast eine Minute langen Clip nicht deutlich.

Jan Ullrich jubelt 1997 in Paris über seinen Tour-de-France-Sieg.
Jan Ullrich jubelt 1997 in Paris über seinen Tour-de-France-Sieg.Horstmüller/imago Sportfotodienst

Ullrich hatte mit seinem Tour-Sieg einen Radsport-Boom in Deutschland ausgelöst. 2006 wurde der Sydney-Olympiasieger kurz vor dem Start der Frankreich-Rundfahrt von seinem Team suspendiert, da er Verbindungen zu Fuentes hatte. Bei dem Gynäkologen wurden bei einer Razzia Blutbeutel mit der Aufschrift „Jan“ und „Rudis Sohn“ gefunden.

Jan Ullrich wurden Siege aberkannt

Der Internationale Sportgerichtshof (Cas) sperrte Ullrich 2012 für zwei Jahre und erkannte ihm den Gesamtsieg bei der Tour de Suisse 2006 ebenso ab wie die Etappenerfolge beim Giro d’Italia 2006, bei der Deutschland-Tour 2005 und bei der Tour de Suisse 2005 und 2006.

Ullrich lebte auf Mallorca, als der schwere Absturz begann. Er hatte Zoff mit Schauspieler Til Schweiger, was ihn letztlich in den Knast brachte, er erhielt einen Strafbefehl wegen eines Angriffs auf eine Prostituierte, er wurde von vermeintlichen Freunden ausgenommen. Mittlerweile hat sich Jan Ullrich stabilisiert und ist auch wieder regelmäßig auf dem Rad aktiv. Heute lebt er wieder im südbadischen Merdingen.