Prozess gegen „Doktor Dreist“ alias „Protz-Makler“
Berliner Protz-Makler: Dieses Mal landete er als Titel-Fälscher vor Gericht
Erst scheffelte er mit Schrott-Immobilen Geld, bekam fünf Jahre Haft wegen Betruges. Nun saß er als „Doktor Dreist“ auf der Anklagebank.

„Protz-Makler“ wurde er nach miesen Geschäften mit Schrott-Immobilen genannt, bekam fünf Jahre Haft wegen Betruges. Nun landete er als „Doktor Dreist“ vor Gericht.
Immo-Makler Kai-Uwe K. (42) schmückte sich mit dem klangvollen, aber falschen Titel „Doctor rerum politicarum – für moralische Ethik in der Wertermittlung“. Angeblich erlangt an der Uni in Frankfurt/Main. Ein Hochstapler laut Anklage - über 90 Mal habe er Verträge, notarielle Urkunden, Vollmachten oder Rechnungen mit „Dr.“ unterschrieben.
Der Verteidiger: „Es trifft zu, dass er den Doktortitel nicht erlangt hat.“ Reisepass, Ausweis, Führerschein seien „fehlerhaft“ geändert worden. Das habe K. gewollt - „möglicherweise, um sein Ansehen bei Freunden und Geschäftsleuten zu verbessern“. Und er habe auch seinen Namen verändern wollen.
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Kein Gelehrter mit Doktorhut. Aber den Hut auf hatte er wohl, als eine Bande vor über zehn Jahren mit Schrott-Immobilien Geld scheffelte. Das Konzept: Unerfahrenen Kunden völlig überteuerte Wohnungen als Geldanlage aufschwatzen, hohe Provisionen kassieren. Opfer wurden ruiniert, K. selbst soll in Saus und Braus gelebt haben.
Der Protz-Makler kam im Oktober 2014 nach mehrjähriger Haft frei
Im Oktober 2014 kam er nach mehrjähriger Haft frei, blieb in der Immobilien-Branche. Im Oktober 2020 soll er unter Vorlage einer gefälschten Promotionsurkunde beim Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg erreicht haben, dass der falsche Titel in seinen Reisepass kam.
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Frech: Sogar gegenüber der Polizei wies er sich bei einer Zeugenbefragung damit aus. Dumm gelaufen: Polizisten, die ihn aus dem früheren Verfahren kannten, wurden stutzig. Es liefen Ermittlungen an.
Durchsuchung auch in einer Millionen-Villa in Brandenburg, die der Familie zugeordnet wird. Polizisten stellten sechs Schusswaffen fest. K. bestritt nun: „Ich wusste nichts von Waffen im Haus.“ Fortsetzung: 10. Juli.
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