Er sitzt seit 15 Jahren

Berliner Clangröße: Liebe, Sex und Privilegien im Knast

Wenn du zum Clan gehörst, bist du auch im Knast der Größte. Zumindest in Berlin. Lesen Sie mal, was ein Mitglied des berüchtigten Remmo-Clans alles darf.

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Blick aus dem Fenster der JVA Plötzensee.
Blick aus dem Fenster der JVA Plötzensee.Photothek/imago

Es klingt wie ein Drehbuch für einen Film – und doch soll es bittere Realität sein. Eine Berliner Clangröße, seit fast 15 Jahren hinter Gittern in der Berliner JVA Plötzensee, lebt offenbar wie ein König im Knast. Sex inklusive.

Der 46-jährige Vertreter des berüchtigten Remmo-Clans, bekannt für spektakuläre Verbrechen wie den Raub der Goldmünze aus dem Bodemuseum und den Einbruch ins Grüne Gewölbe in Dresden, scheint sich um den tristen Alltag eines Strafgefangenen nicht scheren zu müssen, heißt es bei „Bild“ und „Berliner Morgenpost“.

Lebensmittel, Kleidung, ein Handy für die Kommunikation mit der Außenwelt – all das soll N. in seiner Zelle zur Verfügung gestanden haben. Und das offenbar nicht zufällig: Zwei Justizmitarbeiterinnen, so die brisanten Vorwürfe, sollen ihre Position schamlos ausgenutzt haben, um den Clanchef mit allem zu versorgen, was er brauchte.

Besonders pikant: Mit einer der Frauen soll der Häftling sogar eine intime Affäre gehabt haben. Diese Verbindung könnte ihm Türen geöffnet haben, die für andere Gefangene verschlossen bleiben.

Die Staatsanwaltschaft Berlin bestätigt die Ermittlungen: Bereits Ende Dezember 2024 wurden N.s Haftraum und die Wohnungen der verdächtigen Justizbediensteten durchsucht. Der Verdacht lautet auf Bestechung und Korruption.

Die JVA Berlin-Plötzensee. Hier sitzt die Clan-Größe seit fast 15 Jahren.
Die JVA Berlin-Plötzensee. Hier sitzt die Clan-Größe seit fast 15 Jahren.Jürgen Ritter/imago

Angeblich brachten die Frauen dem Inhaftierten Alltagsgegenstände – ohne dass verbotene Substanzen gefunden wurden. Doch auch ohne Drogen wirft der Fall seltsames ein Licht auf die Zustände hinter den Mauern der JVA Plötzensee.

N.s Affäre war unter den Bediensteten ein offenes Geheimnis

Ein Insider berichtet, dass N.s Affäre unter den Bediensteten ein offenes Geheimnis gewesen sei. Seine Zelle, so der Vorwurf, sei lange nicht mehr kontrolliert worden, und sein Verhalten – ungehobelt, beleidigend und auffällig – habe keine Konsequenzen nach sich gezogen.

Stattdessen soll die Clangrföße weiter seine Geschäfte von der Zelle aus organisiert haben – ein Handy immer in greifbarer Nähe. Fragen zu diesem unglaublichen Vorgang ließ die Staatsanwaltschaft bislang unbeantwortet.

Während die Ermittlungen gegen die beiden Justizbediensteten noch laufen, bleibt ein fader Beigeschmack: Wie kann es sein, dass ein verurteilter Krimineller in einem deutschen Gefängnis derartige Privilegien genießen darf? Und wer trägt die Verantwortung für diese unglaublichen Zustände?

Der Fall N. fügt sich nahtlos in die Liste der Skandale um den kurdischstämmigen Remmo-Clan ein. Der gilt längst als Synonym für eine besonders dreiste Form der Clankriminalität. Der Fall zeigt, dass die Verbindungen der kriminellen Clans offenbar auch vor Gefängnismauern nicht haltmachen. Ein Skandal, der nach Antworten schreit. ■