Ich habe es im Rahmen meiner Kolumne schon mal erwähnt – aber manche Dinge erachtet man als so wichtig, dass man sie gern wiederholt: Ich hasse Spinnen. Die acht Beine, die haarigen Körper, die unkontrollierten Bewegungen: All diese Dinge verschaffen mir eine Gänsehaut, wenn ich nur daran denke. Doch dass ich von den Tieren bis in meine Träume verfolgt werde, ist mir neu. Doch vor nicht allzu langer Zeit passierte es mir: Ich träumte von Spinnen. Was hat das wohl zu bedeuten?
Riesige Spinne im Lampenschirm: Was hat dieser schräge Traum zu bedeuten?
Es gibt vermutlich nicht viele Zeitungs-Autoren, die aus der Welt ihrer Träume berichten – schließlich gehört das, was man im Schlaf durchmacht, zu den intimsten Dingen, die der Mensch erlebt. Mein Traum war aber so herrlich absurd, dass ich Ihnen die Geschichte nicht vorenthalten möchte. Zum Glück ist sie auch schnell erzählt, denn sie setzt sich, wie bei Träumen üblich, nur aus diffusen Schnipseln zusammen, die in der Nacht komplett sinnvoll erscheinen, die einen am Tag danach, wenn der erste Kaffee durch das System wabert, wie der größte Blödsinn vorkommen.
Ich hatte eine neue Wohnung bezogen – möbliert. An der Decke des Wohnzimmers hing eine große Lampe. Kennen Sie bestimmt: Eine Art Teller aus Glas, mit einem langen Metall-Stab festmontiert, zwischen Decke und dem Teller eine Glühbirne. Als hätte man eine Müsli-Schüssel, in der es leuchtet, an die Decke geschraubt. Doch in meiner neuen Lampe leuchtete es nicht nur – darin saß eine Spinne. Sie war aber nicht etwa winzig, sondern so groß, dass die langen, schwarzen Beine über die Ränder des Tellers hingen und bedrohlich zuckten.
Erstaunlich aber: Das XXL-Tier machte mir nichts aus, der Traum war kein Alptraum. Die Spinne im Lampenschirm, sie beschäftigte mich, aber auf völlig absurde Weise. Der Rest des Traums drehte sich nämlich darum, ob ich aus der Wohnung ausziehen muss, schließlich wohnt ja hier schon die Spinne. Irgendwann packte ich die Koffer – und ließ meinen Spinnen-Kumpel im Lampenschirm in seinem möblierten Apartment in Ruhe.

Am nächsten Tag sah ich immer wieder die langen Beine vor mir, die aus dem Lampenschirm ragten. Und wollte plötzlich wissen, was sie zu bedeuten haben. Ich glaube nicht an Esoterik, aber etwas spannend ist es ja doch. Also schlug ich die Bedeutung von Tieren in Träumen nach. Und das ist gar nicht so einfach, denn für jedes Tier gibt es etliche Möglichkeiten der Interpretation. Was auch immer man in seinen Träumen sehen will – man findet es!
Wer etwa von einem Hund verfolgt wird, läuft im wahren Leben angeblich vor etwas weg, wer gebissen wird, der fühlt sich Eifersucht ausgesetzt. Und wer einen schlafenden Hund im Traum sieht, der sollte ihn nicht wecken, denn laut Traumdeutung symbolisiert dieser eine gute und schöne Partnerschaft.
Traumdeutung mit Tieren: Was bedeuten Hunde, Katzen und Elefanten im Traum?
Träume von Katzen können persönliches oder finanzielles Glück vorhersagen, heißt es auf einer Website für Traumdeutung. Aber: Die Farbe kann die Bedeutung völlig verändern! Eine weiße Katze steht nämlich für eine „zarte Liebe“, eine gefleckte Katze für „leidenschaftliche Gefühle“ – und bei einer schwarzen Katze kündigen sich Probleme an. Der Hase ist hingegen ein Symbol für Fruchtbarkeit: Ein Mann, der einen Hasen jagt, will sexuelle Abenteuer erleben, eine Frau, die den Hasen streichelt, wünscht sich Kinder.
- Hund: Ein Hund im Traum symbolisiert oft loyalen Begleiter oder Freundschaft. Träume von einem wilden Hund könnten jedoch auf unterdrückte Aggressionen hinweisen.
- Katze: Eine Katze kann für Unabhängigkeit und Intuition stehen. Träume von einer schwarzen Katze könnten auf verborgene Ängste oder Unsicherheiten hinweisen.
- Schlange: Das Erscheinen einer Schlange im Traum deutet oft auf Veränderung und Transformation hin. Eine beißende Schlange könnte auf verborgene Konflikte oder emotionale Herausforderungen hinweisen.
- Vogel: Ein fliegender Vogel im Traum symbolisiert oft Freiheit und spirituelles Wachstum. Träume von einem gefangenen Vogel könnten auf unterdrückte Gefühle hinweisen.
- Löwe: Der Löwe repräsentiert oft Stärke, Macht und Selbstbewusstsein. Träume von einem brüllenden Löwen könnten auf die Notwendigkeit hinweisen, sich durchzusetzen.
- Elefant: Ein Elefant im Traum symbolisiert oft Weisheit, Gedächtnis und Durchhaltevermögen. Träume von einem stampfenden Elefanten könnten auf Gefühle der Überwältigung hinweisen.
- Bär: Ein Bär steht oft für Kraft, Unabhängigkeit und Introspektion. Träume von einem freundlichen Bären könnten auf Schutzbedürfnisse hinweisen, während aggressive Bären auf ungelöste Konflikte deuten könnten.
- Fisch: Ein Fisch im Traum repräsentiert oft Emotionen, Unbewusstes und Kreativität. Träume von einem Schwarm Fische könnten auf soziale Interaktionen hinweisen.
- Eule: Die Eule steht oft für Weisheit, Intuition und Geheimnisse. Träume von einer Eule könnten auf den Wunsch nach Erkenntnis oder Klärung hinweisen.
- Pferd: Ein Pferd im Traum symbolisiert oft Freiheit, Energie und Fortschritt. Träume von einem wilden Pferd könnten auf unterdrückte Leidenschaften hinweisen.
Aus Spaß habe ich mal geguckt, was absurdere Tiere bedeuten. Das Gnu weist uns auf unsere Willenskraft hin, das Zebra soll mit schwarzen und weißen Streifen zeigen, dass wir alle Seiten einer Sache im Blick behalten sollen. Und ein Elefant? Wenn er im Zirkus auftritt, soll er vor übertriebener Eitelkeit warnen, wenn er den Träumenden tritt, soll das Reichtum ankündigten. Wenn er im Wasser planscht, verheißt er Glück, denn das feuchte Element wäscht alle Probleme von der dicken Haut. Mein Gott, das alles ist echt eine Wissenschaft für sich!
Und was ist nun mit meiner Spinne? Auch da ist es schwierig: Es gibt beißende Spinnen, Riesen-Spinnen, die einen verfolgen, sogar Spinnen, die von Staubsaugern eingesaugt werden (das bedeutet, dass man bald eine wichtige Entscheidung treffen muss). Das Symbol „Spinne im Lampenschirm eines neu angemieteten möblierten Apartments“ konnte ich nicht finden. Dann bleiben wir bei der schnöden Interpretation: Schwarze Spinnen im Traum bedeuten, dass man sich im Leben ohnmächtig fühlt. Wenn der Traum aber nicht negativ war – wie bei mir – dann sind sie ein Quell der Kreativität! Sagen wir so: Zumindest eine Kolumne ist entstanden. Danke, Kumpel!
Florian Thalmann schreibt jede Woche im KURIER über Tiere.
Kontakt per Mail: wirvonhier@berlinerverlag.com