Wie beim Menschen

Die geheime Sprache der Frösche: Wissenschaftler decken sie auf!

Das laute Quaken in der Natur ist unverkennbar, aber Frösche haben noch ganz andere Wege, zu kommunizieren. Die Berliner Forscher vom Museum für Naturkunde erklären sie.

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Mehr als nur Quaken: Frösche kommunizieren ganz subtil.
Mehr als nur Quaken: Frösche kommunizieren ganz subtil.Panthermedia/imago

Frösche quaken nicht nur! Forscher des Museums für Naturkunde Berlin und der Universität Würzburg deckten auf: Frösche kommunizieren auch durch höchstkomplizierte chemische Signale, die wir Menschen nicht verstehen können.

Frösche werben auf chemische Weise um ihre Sexualpartner

Am Mittwoch teilte das Naturkundemuseum in Berlin mit: Sie sind bei einer westafrikanischen Froschart auf eine bisher unentdeckte drüsenartige Struktur gestoßen. Die chemische Zusammensetzung und der anatomische Aufbau der Drüsen legen nahe, dass diese von den Fröschen zur Kommunikation untereinander benutzt wird.

Die Drüsen sollen bei männlichen und weiblichen Fröschen unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Jedes Geschlecht hat wohl sein eigenes chemisches Profil, und gerade in der Fortpflanzungsphase sind die Drüsen besonders prominent. Marvin Schäfer, Mitautor der Studie, erklärt: „Wir konnten sogar feststellen, ob ein Individuum fortpflanzungsaktiv ist oder nicht“.

Pheromone sind in letzter Zeit auch als Bestandteil von Parfums beliebt. Die Wirkung ist allerdings umstritten.
Pheromone sind in letzter Zeit auch als Bestandteil von Parfums beliebt. Die Wirkung ist allerdings umstritten.Panthermedia/imago

Auch bei Menschen: Pheromone können Gefühle steuern

Die Forschung hat bisher gedacht, dass Frösche sich beim Umwerben potentieller Partner allein auf akustische Signale, also aufs Quaken verlassen. Die neue Studie zeigt, dass Frösche auch chemische Signale von sich geben. Andere Tiere machen das übrigens auch – und sogar wir Menschen! Wenn wir sogenannte Pheromone riechen, kann das unsere Gefühle wie Vertrauen und Empathie beeinflussen, auch wenn das Thema noch nicht ausreichend erforscht ist, um das sicher sagen zu können.

Überraschende Entdeckung bei Frosch-Forschern

Ursprünglich waren die Forscher demnach davon ausgegangen, dass das drüsige Gewebe der Stränge Giftstoffe enthält, weil das Gewebe auffallend nahe an die Reißzähne heranreicht. Was sie fanden, waren stattdessen flüchtige Fettsäurederivate. Der Leiter der Würzburger Forschungsgruppe, Thomas Schmitt, erklärte, solche Stoffe fänden sich typischerweise bei Insekten, wo sie als Lockstoffe für Artgenossen dienen. Deshalb sei es überraschend gewesen, sie bei einem Frosch zu finden.

 Die Studie wurde am Mittwoch in der Fachzeitschrift „Proceedings of the Royal Society B“ veröffentlicht. ■