Verstärkung für Mittelfeld

Weltmeister Kramer ohne Job! Warum eigentlich nicht zu Hertha BSC?

Christoph Kramer (33) ist seit Sommer ohne Verein. Der Ex-Nationalspieler verlangt nicht mal ein hohes Gehalt.

Author - Wolfgang Heise
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Weltmeister Christoph Kramer spielte zuletzt bei Borussia Mönchengladbach und sucht einen neuen Klub.
Weltmeister Christoph Kramer spielte zuletzt bei Borussia Mönchengladbach und sucht einen neuen Klub.Imago Images/fohlenfoto

Gibt es denn so etwas? Ein Weltmeister ist seit Sommer ohne Job. Der Ex-Gladbacher Christoph Kramer (33) sucht seit einem halben Jahr einen neuen Klub und keiner will ihn. Er spielt im defensiven Mittelfeld. Warum eigentlich nicht zu Hertha BSC?

Kramer, der seit sechs Jahren als ZDF-Experte, tätig ist, will seine TV-Karriere weiterhin nur als Zweitjob machen. Der Rio-Weltmeister von 2014 will noch weiter Fußball spielen. Nicht wegen des Geldes, sondern weil er noch Lust hat. Doch die Suche hat sich nach seinem Vertragsende bei Borussia Mönchengladbach im Sommer 2024 sehr schwierig dargestellt. Er hatte den Kontrakt selbst freiwillig aufgelöst.

„Dieser Markt Ü30, der ist irgendwie nicht so richtig da. Und ich habe es auch falsch eingeschätzt. Ich dachte, wenn ich auf den freien Markt komme, sagen alle: Bitte komm zu mir. Das war gar nicht so“, gesteht Kramer jetzt bei der Podcast-Sendung „Copa TS“.

„Ich bin schon proaktiv auf den einen oder anderen Verein zugegangen und habe gesagt: Ey, habt Ihr nicht Lust? Ich brauche auch kein Geld mehr. Ich hätte einfach Bock auf die ganze Nummer“, erklärt Kramer. Doch bisher wollte ihn kein Klub.

Hertha hat noch immer Mittelfeld-Notstand

Herthas Sportdirektor Benjamin Weber will auf dem Winter-Transfermarkt noch mal zuschlagen.
Herthas Sportdirektor Benjamin Weber will auf dem Winter-Transfermarkt noch mal zuschlagen.Imago Images/Hübner

Vielleicht klappt es aber jetzt in der Winter-Transferperiode, vielleicht geht da sogar etwas bei Hertha BSC. Denn die Blau-Weißen haben noch immer Bedarf an seinem Sechser. Das hat die Hinrunde gezeigt. Nach dem zweimonatigen Ausfall von Mittelfeldboss Diego Demme musste Trainer Cristian immer wieder improvisieren. Mal übernahm Innenverteidiger Pascal Klemens den Job, Michal Karbownik (momentan Sprunggelenksverletzung) oder der offensiv ausgerichtete Kevin Sessa.

Die Balance im Mittelfeld zwischen Defensive und Offensive war oft nicht optimal. Der griechische Nationalspieler Andreas Bouchalakis wurde von Fiel gar nicht mehr als Alternative auf dem Posten berücksichtigt. Er soll im Winter abgegeben werden. Das macht Luft beim Mannschaftsetat. Dann kann sich auch Hertha das Gehalt von Weltmeister Kramer leisten. Ablösefrei ist er sowieso und er will keine Unsumme an Gehalt. Denn wie sagte er: „Ich will nur ein paar Nüsse.“

Kramers Verpflichtung wäre auch ein Signal an die Konkurrenten in der Zweiten Liga. Mit einem erfahrenen Bundesliga-Profi zurück in den Aufstiegskampf. ■