Frust und neue Sorgen

Viel Pech gegen Fortuna: Gechter-Gong schockt Hertha gegen Düsseldorf!

Das Team von Trainer Cristian Fiel erlebt gegen den Aufstiegskonkurrenten einen Nachmittag zum Vergessen.

Author - Sebastian Schmitt
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Das sieht nicht gut aus: Hertha-Verteidiger Linus Gechter (20) kann nur mit einer Trage und unter starken Schmerzen gegen Düsseldorf den Platz verlassen. 
Das sieht nicht gut aus: Hertha-Verteidiger Linus Gechter (20) kann nur mit einer Trage und unter starken Schmerzen gegen Düsseldorf den Platz verlassen. Matthoas Koch/imago

Herber Dämpfer für Hertha BSC! Die Blau-Weißen verpassen den dritten Sieg in Serie und verlieren nach dem 0:2 (0:1) gegen Aufstiegskonkurrent Fortuna Düsseldorf vorerst den Anschluss an die Aufstiegsplätze. Viel Pech gegen Fortuna: Gechter-Gong schockt Hertha gegen Düsseldorf!

So etwas nennt man wohl einen gebrauchten Tag. Eigentlich wollen die Blau-Weißen den Rückenwind aus zwei Siegen in Folge nutzen, um mit einem weiteren Erfolg an Düsseldorf vorbeizuziehen. Doch gegen die Rheinländer, seit saisonübergreifend 18 (!) Zweitliga-Partien ungeschlagen und für viele der Topfavorit auf die Bundesliga-Rückkehr, läuft bei Hertha alles schief, was nur schieflaufen kann. Doch der Reihe nach. 

Hertha BSC kassiert gegen Düsseldorf frühes Gegentor

Nach ordentlichem Beginn kassiert das Team von Trainer Cristian Fiel (44) bereits nach 13 Minuten die erste kalte Dusche: Stürmer Dawid Kownacki (27), von Marton Dardai (22) und Deyovaisio Zeefuik (26) allein gelassen, darf nach einem Freistoß den Fuß hinhalten und den Ball volley aus sechs Metern wuchtig ins Tor zimmern – 0:1.

Zwar berappelt sich Hertha, doch Derry Scherhant (21) scheitert nach einem feinen Zuspiel von Hertha-Juwel Ibo Maza (18) aus kurzer Distanz an Fortuna-Keeper Florian Kastenmeier (27.).

Hertha-Schock: Linus Gechter muss vom Platz getragen werden

Dann kommt es knüppeldick: Linus Gechter (20) prallt in der Luft mit Zeefuik zusammen und verletzt sich wohl schwer, nachdem er unglücklich mit der Schulter auf den Boden knallt. Minutenlang muss der Verteidiger behandelt werden. Am Ende kann Gechter nur mit großen Schmerzen und mithilfe einer Trage vom Platz. Bitter: Herthas Eigengewächs droht ein längerer Ausfall.

Frust bei Ibrahim Maza (18). Das Toptalent von Hertha BSC scheitert gegen Fortuna Düsseldorf unter anderem am Aluminium.
Frust bei Ibrahim Maza (18). Das Toptalent von Hertha BSC scheitert gegen Fortuna Düsseldorf unter anderem am Aluminium.Matthias Koch/imago

Für Gechter kommt Kapitän Toni Leistner (34), und Hertha in der neunminütigen Nachspielzeit durch einen Freistoß von Jonjoe Kenny (27) fast zurück ins Spiel. Doch Kastenmeier lenkt den Ball noch über die Latte. Und wie es nun mal so ist, wenn einfach nichts passt, vergibt Luca Schuler (25) den Ausgleich leichtfertig, als er kurz nach Wiederanpfiff allein auf das Gästetor stürmt (53.). 

Düsseldorf erwischt Hertha BSC erneut kalt

Hertha wehrt sich zwar weiter und drückt auf den Ausgleich. Doch entweder wird eine Chance leichtfertig vertändelt oder ein Düsseldorfer klärt in letzter Sekunde. Fiel bedient: „Wenn du das Tor nicht machst, wirst du von Düsseldorf bestraft.“

Und so nimmt das Unheil seinen Lauf: Erst muss auch Michal Karbownik (23) verletzt vom Platz, dann steht der nur fünf Minuten zuvor eingewechselte Jona Niemiec nur ganz knapp nicht im Abseits und trifft zum 0:2 (66.). Doppelt bitter: Zuvor hatte Kownacki gegen Kenny das Bein sehr weit oben, doch der Treffer zählt.

Danach scheint die Luft etwas raus. Einzig Maza hat den Anschlusstreffer nochmal auf dem Fuß. Doch auch diese Chance passt ins Bild: Maza scheitert mit seinem satten Fernschuss krachend am linken Pfosten.

Viel Pech gegen Düsseldorf: Hertha-Fans pfeifen nicht

Bemerkenswert: Die Fans im Olympiastadion beweisen mal wieder ein feines Gespür und unterstützen ihr Team bis zum Schluss. Pfiffe gibt es bei der empfindlichen Pleite wegen des vielen Pechs und der ganzen Pannen nicht. Fiel schiebt dennoch Frust: „Jetzt ist es gerade bitter. Aber morgen müssen wir den Kopf wieder hochnehmen.“

Während Düsseldorf mit 13 Punkten von der Tabellenspitze grüßt, steckt Hertha mit sieben Zählern im Mittelfeld fest. Die Möglichkeit, die Lücke zu schließen, bietet sich  am kommenden Sonnabend, wenn es zu Fiels Ex-Klub, dem 1. FC Nürnberg, geht. Bis dahin heißt es bei Hertha: Mund abwischen und vor allem die vielen neuen Wunden lecken. ■