Die Lage für Hertha BSC wird immer verzwickter, die Luft in Liga zwei immer dünner! 1:2 (0:1) im 100. Duell gegen Schalke 04, weiter kein Heimsieg seit Oktober 2024. Am Ende feiern nur die gut 25.000 Schalke-Anhänger unter den 70.159 im fantastisch gefüllten Olympiastadion. Läuft es am Sonntag optimal gegen Hertha (davon kann man bei der aktuellen Saison durch ausgehen), dann ist es nach dem 25. Spieltag nur noch ein Pünktchen Vorsprung auf Relegationsplatz 16.
Trainer Stefan Leitl bringt Kapitän Toni Leistner als Chef einer Dreierkette, weil er hinten mehr Stabilität möchte. In der Sturmspitze darf sich nach langer Zeit mal wieder Luca Schuler versuchen. Hilft nur bedingt, weil Hertha die erste Halbzeit wieder mal verpennt. Dass dann auch noch Torwart Tjark Ernst nach einer Ecke im Fünfer unter dem Ball durchtaucht und Tomas Kalas am langen Pfosten einnicken kann (27.), passt perfekt in die Pannen-Saison der Blau-Weißen. Eine echte Chance in den ersten 45 Minuten (zu der kommen wir gleich) spricht auch Bände.
Das spottet jeder Beschreibung

Nach der Pause dann ein ganz anderes Bild: Hertha hat Schwung, Hertha hat Elan, Hertha sucht die Offensive, Hertha kommt zum Ausgleich: Fabian Reese trifft ins kurze Eck (51.), im dritten Spiel unter Leitl das erste Tor für die Blau-Weißen. Nur drei Minuten später der Schock: Ibo Maza trifft Meissa Ba, Schiri Timo Gerach zeigt auf den Punkt, der VAR bestätigt die harte Endscheidung und Kenan Karaman stellt per Foulelfer auf 2:1 für Schalke (55.). Was dann passiert (und auch zuvor zweimal passiert ist), spottet fast schon jeder Beschreibung. Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß ...
40. Minute: Reese flankt von rechts in die Mitte, Deyo Zeefuik steht vier Meter mutterseelenallein vor dem Tor, sett zum Flugkopfball an und köpft den Ball - nebens Gehäuse. Dieses Kunststück gelinkt ihm in Minute 68 fast identisch noch mal - der Holländer ist alles mögliche, aber eben kein Knipser.
Doch auch die, die ihr Geld (zumindest auf dem Papier) fürs Toreschießen kriegen, machen es nicht besser. Die dicksten Chancen vergeben U23-Stürmer Luca Wollschläger, der 90 Zentimeter vor den Linie den Fuß nicht an den Ball bekommt (84.), und Marten Winkler, der die Kugel drei Meter vorm Ziel mit der Innenseite des Hackens erwischt.
Schiri verweigert Hertha einen Elfer
Dazu kommt noch: In der 62. Minute will Marcin Kaminski klären, trifft nicht den Ball, aber den Fuß des aufgerückten Linus Gechter. Klarer Elfer - denken alle. Nur Schiri Gerach und der Kölner Keller sind anderer Meinung.
Unter Strich bleibt: Hertha zeigt zumindest in den zweiten 45 Minute eine Reaktion auf das 0:4-Debakel in Elversberg, hat aber weiter eine Tor-Allergie. Coach Leitl: „Irgendwann musst du die Dinger einfach mal übe die Linie drücken. Oder: Wenn du keine Tore machst, darfst du auch keine Gegentore kassieren. Das haben wir beides nicht hingekriegt.“ Die Luft für Hertha BSC im Tabellenkeller der Zweiten Liga wird immer dünner ... ■