Herthas „Fluppe“ brennt nicht mehr. Cheftrainer Pal Dardai will von einer Torkrise bei Haris Tabakovic (29) nichts wissen. Im Gegenteil: Vor dem Duell gegen den VfL Osnabrück (Sonnabend, 13 Uhr) prophezeit der Ungar einen Fluppe-Doppelpack – und stellt klar, warum der Bosnier so wichtig für Hertha BSC ist.
Seine Durststrecke geht beim aktuellen Hertha-Lauf fast ein wenig unter. Tabakovic ackert wie gewohnt in jedem Spiel und schmeißt sich dabei in jeden Zweikampf, wartet aber bereits seit fünf Spielen auf sein zehntes Saisontor. Wer weiß, wie Stürmer ticken, kann sich vorstellen, dass Tabakovic selbst am meisten unter seiner derzeitigen Flaute leidet.
Seinen Trainer stört es dagegen nicht. Dardai liefert zudem auch gleich einen Grund, warum es beim einstigen Anführer der Torjägerliste (sieben Tore in den ersten sechs Spielen) vor dem Tor momentan nicht mehr rundläuft. „Die Gegner verteidigen ihn immer zu zweit.“ Deswegen sei es für den gebürtigen Schweizer, der kurz vor Ende der Transferphase und für nur 500.000 Euro von Austria Wien zu Hertha BSC wechselte, derzeit einfach schwerer.
Hertha-Trainer Pal Dardai lobt Haris Tabakovic
Dass Hertha dennoch von „Fluppes“ Spiel profitiert, unterstreicht Dardai. Der Trainer lobt: „Für uns entstehen dadurch, dass er gedoppelt wird, mehr Räume. Dafür hat Fabi Reese mehr Platz und wir können mit Eins-gegen-eins-Duellen ins Risiko gehen. Solange wir das weiter hinbekommen, kann er auch weiter nicht treffen.“ Außerdem sei der 1,94 Meter große Tabakovic ein wichtiger Faktor bei ruhenden Bällen. Dardai: „Er hilft uns auch bei defensiven Standards.“

Doch Herthas Rekordspieler war lange genug selbst Profi, um zu wissen, wie es in Tabakovic aussieht. Dardai kündigt deswegen vor dem letzten Spiel dieses Kalenderjahres gegen den Tabellenletzten an: „Zur Not rede ich mit ihm. Dann quatschen wir, lachen und lösen die Blockade. Dann wird er wieder treffen.“
Hertha-Trainer Dardai warnt vor Osnabrück
Dardai, der stets sein Bauchgefühl betont, legt sich sogar fest und prophezeit: „Mein Gefühl sagt mir, dass er am Wochenende nicht ein, sondern zwei Tore schießt.“ Gelingt Tabakovic das, stehen die Chancen gut, dass Hertha vor Weihnachten den vierten Sieg nacheinander einfährt und die Serie ohne Niederlage auf acht Pflichtspiele ausbaut.
Herthas Trainer warnt zwar vor Osnabrück, die zuletzt Tabellenführer St. Pauli ein 1:1 abtrotzten, fordert aber dennoch einen Sieg. Dardai: „Ich bin zwar mit den derzeitigen 24 Punkten zufrieden, wenn die Jungs aber die drei Punkte holen, bin ich mehr als zufrieden.“