Es wäre die Sensation. Fußballprofessor Ralf Rangnick (66) als Sportchef bei Hertha BSC. Verhandlungen gab es, doch mehr ist nicht passiert. Auch Trainer Stefan Leitl (47) hat seine Meinung zu der Personalie. Das sagt der Coach.
„Man ignoriert das Thema natürlich nicht. Ich empfinde es schon als gutes Zeichen, wenn sich jemand wie Ralf Rangnick dann doch mit Hertha beschäftigt“, sagt Leitl. Er bleibt dabei vorsichtig und könnte sich eine gute Zusammenarbeit vorstellen. „Es wäre sicherlich eine spannende Lösung gewesen, wenn ich als Trainer ein Ansprechpartner habe, der über eine große Erfahrung verfügt“, so Leitl.
Der Poker um Rangnick scheint vorerst vom Tisch. Leitl: „Trotzdem ist es nicht meine Aufgabe, mögliche Personen in der Geschäftsführung zu kommentieren. Für mich geht es um die Mannschaft.“
Nach drei Tagen Training lobt er die Spieler: „Die Jungs haben das Programm im Urlaub gewissenhaft durchgeführt. Da bin ich schon sehr zufrieden. Wir haben ein klares Ziel mit dem Aufstieg formuliert. Es ist wichtig, dass der Teamgeist stimmt.“
Leitl braucht einen Stürmer und linken Außenverteidiger
Trotzdem wird das alleine nicht reichen. Hertha braucht noch einen Mittelstürmer und einen linken Außenverteidiger. Stand jetzt: Die Blau-Weißen warten auf die zweite Transferwelle im August. Der KURIER erfuhr: Ein erfahrener Bundesliga-Stürmer soll ausgeliehen werden.
Leitl sagt nur so viel: „Wir wollen und müssen am Kader noch was machen. Ich bin mit Benny in einem sehr guten Austausch. Wir werden sehen, finanziell ist es nicht ganz so einfach.“
Bei Leitl gibt es keinen Bonus für Wunschspieler Seguin

Richtig happy ist der Coach, dass er seinen Wunschspieler Paul Seguin von Schalke 04 bekommen hat. „Paul kann uns unfassbar viel geben. Erst mal ist er ein Spieler, den ich sehr gut kenne, er weiß, wie ich spiele, er braucht wenig Anlaufzeit. Wir haben einen der herausragendsten Mittelfeldspieler der Zweiten Liga verpflichten können“, sagt Leitl. Das klingt nach Stammplatzgarantie, doch davon will Leitl gar nichts wissen: „Er hat keinen Bonus. Wenn er nicht funktioniert, ist der Bonus der Bankplatz.“ Klare Ansage!
Der Trainer will volle Disziplin in der Truppe. Er glaubt an die Mission Bundesliga-Aufstieg: „Ich spüre schon Aufbruchstimmung. Aber ich glaube, dass WIR erst mal für die Aufbruchstimmung verantwortlich sind. Es war wichtig, ein Ziel zu formulieren.“
Im Vergleich zur Konkurrenz sieht Leitl sogar einen Pluspunkt für Hertha BSC: „Viele Mannschaften sind im Umbruch, wir haben vielleicht einen kleinen Vorteil, dass die Mannschaft im Kern zusammengeblieben ist. Das Fundament ist gelegt, aber wir brauchen noch den ein oder anderen Spieler, der uns qualitativ noch mal auf eine andere Ebene bringt.“ Doch da muss der Coach noch ein bisschen warten …