Erster 777-Klub unterm Hammer

Poker um Investor 777: Kauft ein Rumäne die Anteile von Hertha BSC?

Der rumänische Möbel-Mogul Dan Sucu hat für 45 Millionen Euro den 777-Verein FC Genua gekauft.

Author - Wolfgang Heise
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Möbel-Mogul Dan Sucu aus Rumänien kaufte erst Rapid Bukarest und jetzt den FC Genua in Italien.
Möbel-Mogul Dan Sucu aus Rumänien kaufte erst Rapid Bukarest und jetzt den FC Genua in Italien.Imago Images/sport pictures-Razvan Pasarica

Die Auflösung des Hertha-Investors 777 Partners schreitet voran. Jetzt wurde der erste von sieben Klubs des ins Trudeln geratenen US-Finanzunternehmens verkauft. Die Krisenverwalter verschleuderten die 77 Prozent Beteiligung an den FC Genua für 45,3 Millionen Euro nach Rumänien. Wird Hertha BSC demnächst auch rumänisch?

Dan Sucu (61) ist der neue starke Mann in Genua. Der milliardenschwere Geschäftsmann macht sein Geld mit der größten Möbelfabrik Rumäniens und investiert auch noch in Immobilien und Medien. Der fußballverrückte Sucu hat auch schon 90 Prozent von Erstligist Rapid Bukarest gekauft. Will er jetzt noch mal auf Shopping-Tour gehen und auch die Anteile der Hertha KGaA von 777 Partners kaufen?

777 Partners muss sieben Klubs verkaufen

Die ehemaligen Gründer von 777 aus Miami, Josh Wander und Steve Pasko, wurden entmachtet. Zu viele Ungereimtheiten und Finanzlücken. Die neuen Bosse wollen das Unternehmen Stück für Stück verkaufen. Das ist die Strategie auch bei der Fußballabteilung. Nicht alle sieben Klubs (FC Genua, Hertha BSC, FC Sevilla, Standard Lüttich, Red Star Paris, Vaso da Gama und Melbourne Victory) werden im Ganzen an den nächsten Investor abgegeben, sondern die Anteile werden einzeln verkauft, um so noch ein paar Millionen zu bekommen.

Hertha-Boss Drescher: „Wir bereiten alle Szenarien vor“

Hertha-Präsident Fabian Drescher wartet erst mal ab, was mit Investor 777 Partners passiert.
Hertha-Präsident Fabian Drescher wartet erst mal ab, was mit Investor 777 Partners passiert.Imago Images/Hübner

Zwischen Hertha und 777 Partners herrscht seit Monaten Funkstille. Der Klub ist in Alarmbereitschaft, falls sich irgendetwas wegen des Verkaufs der 78,8 Prozent KGaA-Anteile passieren sollte. Die Blau-Weißen kassierten von den Amis, als das Geld noch floss, seit Februar 2023 rund 75 Millionen Euro.

Im Rahmen der Mitgliederversammlung im November erklärte Präsident Fabian Drescher zum möglichen Ausstieg des Investors: „Wir haben eine Arbeitsgruppe im Verein gegründet, wir bereiten alle Szenarien vor.“ Vielleicht braucht Hertha demnächst einen rumänischen Dolmetscher … ■