Liebe Hertha-Profis, das war gar nichts! Der Saisonstart ist erstmal versaut. Hertha BSC gilt als Topfavorit auf den Bundesliga-Aufstieg. Doch das 1:2 auf Schalke offenbarte zu viele Schwächen. Alle reden von der großen Mission, doch Träume gehen nur mit Kampf in Erfüllung.
Die Vorbereitung ist vorbei, es geht um Punkte. Und die Blau-Weißen waren eben mental nicht bereit dafür. Schalke war in allen Disziplinen besser: Zweikampf, Pressing, Laufarbeit, Kaltschnäuzigkeit im Strafraum. Herthas Spieler zeigten Konzentrationsschwierigkeiten in der Verteidigung, der Spielaufbau im Mittelfeld fand nicht statt und Torgarant Fabian Reese wurde von den Königsblauen kaltgestellt.
Das alles wussten die Spieler vorher, sie wurden von Trainer Stefan Leitl genau auf diese aggressive Spielweise der Schalker vorbereitet. Doch als der Anpfiff ertönte war das plötzlich in den Köpfen weg. Erfolgsdruck, erschlagen von der Kulisse? Oder doch mal wieder ein Stück zu selbstsicher wegen der spielerischen Klasse einiger Spieler?
2012: Luhukay und die legendäre Wutrede über Herthas Spieler

Leitl wird das Spiel noch mal analysieren und alle Fehler, den Profis aufzeigen. Er sollte dabei in der Kabine laut werden – für einen echten Hallo-Wach-Effekt, damit der Saisonstart nicht komplett verschlafen wird. Vor 13 Jahren machte es Herthas Ex-Trainer Jos Luhukay genauso, als das Team am 2. Spieltag kampflos bei FSV Frankfurt mit 1:3 unterging.
Da setzte der Holländer zur Wutrede an: „Zu viele meinen, dass sie groß sind und einen Namen haben. Diesen Status können sie in die Mülltonne werfen. Das ist das erste Mal in 20 Jahren als Trainer, dass ich in der Kabine so laut geworden bin. Das ist nicht gut für mein Herz. Bei uns fehlt es an der Bereitschaft zu laufen. Das kann nicht sein.” Nach Luhukays Knallhart-Ansprache verlor Hertha nur noch ein Spiel (0:1 bei Dynamo Dresden) in der ganzen Saison und stieg im Mai 2013 souverän auf.