Es sollte ein Feuerwerk auf Schalke werden, doch es wurde zum Rohrkrepierer für Hertha BSC. Nach der 1:2-Saisonauftaktpleite bei Schalke 04 war Trainer Stefan Leitl angefressen. Das spürte jeder, der ihn beim Interview auf Sat1 sah. Sonst ist Leitl sehr bedacht mit seinen Sätzen. Doch diesmal rutschte ihm das Wort mit „Sch…“ heraus.
Am Anfang ist er beim TV-Interview noch voll in der Spielanalyse: „Wir hatten Probleme, die zweiten Bälle beim Spielaufbau zu finden, dann liegst du 0:2 zurück. Da musst du dich erstmal wieder finden. Die zweite Hälfte war dann sehr offen. Leider haben wir den Anschlusstreffer zu spät erzielt.“
Dann ging er ins Detail: „Wir waren in den ersten 20 Minuten nicht auf dem Platz, waren nicht präsent. Wir haben uns überrumpeln von der Aggressivität der Schalker lassen. Dabei kam nichts Neues auf uns zu, das wussten wir. Die Mannschaft war gut vorbereitet. Wir haben es leider nicht gut umgesetzt. Wir hatten nicht die richtige Lösung, um aus dem Druck rauszukommen.“
Leitl: „Wir haben uns überrumpeln lassen“
Die Spieler wirkten gehemmt. Leitl sagt dazu: „Es ist in der Tat schwer zu erklären, wir wussten was kommt. Ich weiß nicht, ob die Gefühle zu sehr unter Kontrolle waren. Wir hätten viele Dinge besser machen müssen.“
Herthas Spieler haben es dann in der zweiten Hälfte etwas besser gemacht. Doch vom eigenen Anspruch ein Aufstiegsfavorit zu sein, war das Team weit entfernt. Leitl sagt zum Saisonziel: „Es ist der erste Spieltag, jetzt haben wir erstmal ein Spiel verloren. Das ist sicherlich Scheiße. Das nervt auch total, weil die Niederlage total unnötig war. Es war nichts, was mich überrascht hat, deswegen ich bin sehr frustriert heute.“
Leitl schaut aber schon nach vorne: „Die zweite Halbzeit war okay. Da hatten wir ein bisschen mehr Durchschlagskraft. Wir werden es besprechen und nächste Woche eine andere Bereitschaft zeigen.“ Zum Heimspiel gegen den KSC in acht Tagen muss Hertha ein Aufstiegsgesicht zeigen und gewinnen, sonst wird der Druck immer größer.