Eigentlich sollte dieser Streit längst vorbei sein. Doch bei Hertha BSC ist noch lange nicht Schluss mit Fredi Bobic. Die Blau-Weißen lassen das Vergleichsangebot des Gerichts verstreichen – und setzt damit alles auf Risiko.
Eigentlich schien die Gerichts-Saga endlich vorbei. Doch nun geht das Duell Hertha BSC Fredi Bobic (53) in die nächste Runde. Der Grund: Es geht um Geld. Verdammt viel Geld.
3,354 Millionen Euro fordert Herthas ehemaliger Geschäftsführer Sport – plus saftige Zinsen. Das Gericht hatte einen Vergleich über 3,2 Millionen vorgeschlagen. Bobic, der zuletzt bei der Verhandlung am 22. Mai persönlich erschienen war, signalisierte danach Zustimmung: „Ich hoffe, dass es jetzt zu einem Ende kommt. Ich bin sehr zufrieden mit der Führung des Gerichts, mit dem Richter.“
Streit mit Fredi Bobic: Hertha BSC lässt Frist verstreichen
Hertha bat dagegen mit Blick auf das laufende Lizenzierungsverfahren für die Spielzeit 2025/26 um eine Annahmefrist von drei Wochen. Doch die Frist verstrich, das Angebot ist vom Tisch. Jetzt bleibt nur der Rechtsweg – mit ungewissem Ausgang.

Zur Erinnerung: Hertha BSC hatte sich Ende Januar 2023 vom damaligen Geschäftsführer Sport getrennt – zunächst mit einer ordentlichen, zwei Wochen später auch mit einer außerordentlichen Kündigung. Letztere begründete der Klub unter anderem mit Bobics umstrittenem Auftritt gegenüber einem rbb-Reporter („Wenn du noch mal fragst, kriegst du eine gescheuert.“), für den sich Bobic später öffentlich entschuldigte. Schwerer wog aus Vereinssicht jedoch der Verdacht, Bobic habe interne Dokumente weitergegeben. Im Mai 2024 entschied das Landgericht Berlin: Die außerordentliche Kündigung war unwirksam – Bobic bekam in diesem Punkt recht.
Versucht Hertha BSC die Bilanz zu entlassen?
Klar ist: Am 3. Juli wird das Landgericht Berlin definitiv ein Urteil fällen. Bis dahin bleibt Zeit, sich außergerichtlich zu einigen. Doch bisher deutet wenig darauf hin.
Vielmehr wird spekuliert, ob Hertha wegen der wirtschaftlichen Not dem Vergleich nicht zustimme, um die Zahlung ins neue Geschäftsjahr (ab 1. Juli) zu schieben und die Bilanz zu entlassen. Clever? Vielleicht. Riskant? Auf jeden Fall.
Fredi Bobic kostet Hertha BSC viel Geld
Denn wenn es zum Urteil kommt und Hertha verliert, muss der Klub die gesamte Forderung inklusive Zinsen sofort begleichen – oder Berufung einlegen und das Geld hinterlegen.
Fakt ist: Der Fall kostet Nerven, Zeit und viel Geld. Hertha versucht, die Wende zu schaffen – sportlich wie wirtschaftlich. Doch der nächste Rückschlag könnte ausgerechnet aus der Vergangenheit kommen.