Die Profis von Hertha BSC sind noch im Urlaub, doch die blau-weiße Gemeinde feierte am Wochenende trotzdem - WM-Darts-Fieber beim Hauptstadt-Klub. Warum? Die beiden Hertha-Fans Martin Schindler (28) und Ricardo Pietreczko (30) traten für Deutschland bei der Team-WM in Frankfurt an und sorgten für die Sensation. Pfeilomat!
Sie hatten eigentlich nur den Auftrag Deutschland bei der Heim-EM in der umgebauten Frankfurter Eissporthalle würdig zu vertreten, ein Weiterkommen in der Gruppenphase wäre schon ein Riesenerfolg gewesen. Doch „The Wall“ Schindler und „Pikachu“ Pietreczko warfen sich als Lokalmatadoren in einen Turnier-Rausch. Die haushohen Titel-Favoriten aus England wurden im Achtelfinale sensationell mit 8:4 abgefertigt. Für den deutschen Darts-Sport ein Meilenstein.
Herthaner schaffen Sensationssieg gegen England
Aber die beiden Herthaner hatten noch lange nicht genug. Im Viertelfinale lieferten sie sich einen 8:7-Krimi gegen Australien. Die nächste Sensation war perfekt. Erst im Halbfinale waren Schindler/Pietreczko dann gegen Nordirland chancenlos und verloren 1:8. Trotzdem ein Riesenerfolg für Deutschland bei der Heim-Darts-WM.

Doch das wirklich Verrückte an der ganzen Sache mit den Pfeilen ist die blau-weiße Geschichte dahinter. Martin Schindler ist in Strausberg geboren und seit seinem siebten Lebensjahr Hertha-Fan. „Der Verein hat immer wieder tolle Talente und Spieler hervorgebracht. Damit konnte ich mich immer sehr gut identifizieren”, sagt der Darts-Profi. Die Verbundenheit zum Klub ist groß. Schindler ist noch immer häufig bei Heimspielen im Olympiastadion, auch wenn er wegen seiner eigenen Sportkarriere nicht mehr so viel Zeit hat.
Darts-Champion Schindler warf schon gegen die Dardais
Er spielte auch schon gegen die beiden Dardai-Söhne Marton und Bence an der Scheibe und sagt anerkennend: „Die Jungs sind echt gut! Da kenne ich andere Leute, die seit 20 Jahren spielen und wesentlich mehr mit den Pfeilen streuen. Man muss acht geben auf die Dardais!“
Wie schnell und überraschend eine Karriere im Darts funktionieren kann, beweist sein Partner Pietreczko. Erst seit drei Jahren ist er Profi und warf sich ganz nach vorne. Pikachu sagt zu seinem blau-weißen Gen wie selbstverständlich: „Im Fußball bin ich als gebürtiger Berliner Fan von Hertha BSC.“


